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Kirche im Heiligen Land läutet neues Jahr mit Bitten um Frieden ein

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, am 1. Januar 2024

Mehrfach erklang der franziskanische Gruß „Möge der Herr euch Frieden schenken“ bei den Feierlichkeiten zum Jahreswechsel im Heiligen Land.

Die Worte fanden ein Echo in den Wünschen der Christen, die das neue bürgerliche Jahr am 1. Januar einläuteten (während Juden und Muslime das neue Jahr an anderen Tagen feiern).

Dieser Gruß „drückt eine große Wahrheit aus, nämlich dass der Friede von ihm kommt, vom Herrn Jesus“, betonte Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, in der Messe am 1. Januar, dem Hochfest der Gottesmutter Maria.

Die Messe wurde in der Kirche des Lateinischen Patriarchats, der Pro-Kathedrale von Jerusalem, gefeiert. Es konzelebrierte Kardinal Fernando Filoni, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab, der sich derzeit zusammen mit dem Generalgouverneur des Ordens, Leonardo Visconti di Modrone, auf einem Solidaritätsbesuch im Heiligen Land befindet.

In seiner Predigt sprach Kardinal Pizzaballa über den „Mut“ und den „Wahnsinn“ des Friedens: „Jesus hat keines der sozialen und politischen Probleme seiner Zeit gelöst, aber er hat einen Weg aufgezeigt, der auch heute noch der Weg für diejenigen ist, die Kontexte des Friedens aufbauen wollen, auch hier, heute, im unruhigen und konfliktreichen Nahen Osten: Begegnung.“

Der Patriarch forderte die Christen im Heiligen Land auf, „etwas zu verändern“.

„Ich bin mehr und mehr davon überzeugt, dass in diesem komplexen Kontext die wichtigste Berufung und Mission der kleinen christlichen Gemeinschaft genau darin besteht: den Wunsch nach Begegnung zu hegen, die Freiheit in Bezug auf alle zu kultivieren, ethnische, religiöse und identitätsbezogene Grenzen zu überwinden. Das ist mein Traum, und das ist die ‚Verrücktheit‘, die ich mit allen in dieser kleinen und geliebten Kirche in Jerusalem teilen möchte“, sagte Pizzaballa.

Pater Francesco Patton OFM, der Kustos des Heiligen Landes, sagte zu den anwesenden Journalisten: „Das Antlitz Gottes, das auf uns scheint, ist das Antlitz Jesu. Vom Heiligen Land aus müssen wir weiterhin das Antlitz Jesu zeigen: Die Heiligen Stätten sind das historische Zeugnis des Antlitzes Jesu, und Christen des Heiligen Landes zu sein bedeutet, das Antlitz Jesu anzurufen.“

Die Bitte um Frieden war auch bei den jüngsten Jahresendfeiern zu hören. Am 31. Dezember wurde in Nazareth die Heilige Familie gefeiert. Genau hier hatte der heilige Josef nach seiner Rückkehr aus Ägypten die Wohnung für seine Familie errichtet.

Der Kustos des Heiligen Landes, der die Messe feierte, rief zum Gebet für die Familien auf, die unter dem Krieg leiden, und für alle Familien, damit sie angesichts der täglichen Herausforderungen nicht die Hoffnung und den Mut verlieren.

Ein junges Paar, das sein erstes Kind erwartet, begab sich mit einer Ikone der Heiligen Familie zu dem Ort, den die Tradition als das Haus bezeichnet, in dem Jesus mit Josef und Maria aufwuchs „und ihnen gehorsam war“ (Lk 2,51), nur wenige Dutzend Meter von der Verkündigungsbasilika entfernt.

Der Wunsch nach Frieden klang auch im abendlichen Te Deum in der Erlöserkirche in Jerusalem an. Kardinal Pizzaballa und Kardinal Filoni schlossen sich dem Gebet der Franziskaner der Kustodie des Heiligen Landes an. Vor dem Allerheiligsten, das während der gesamten Vesper ausgesetzt war, erklangen Lobgesänge und das Gebet, dass Gott allen Frieden schenken möge.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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