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Messe zur Eröffnung von Liechtensteiner Landtag: Bischof Elbs setzt neue Akzente

Bischof Benno Elbs

Der von Papst Franziskus eingesetzte Apostolische Administrator der Erzdiözese Vaduz, Bischof Benno Elbs von Feldkirch, wird die übliche Messe vor der Landtagseröffnung feiern. Im Gegensatz dazu hatte der inzwischen emeritierte Erzbischof Wolfgang Haas 2022 die Messe abgesagt, um gegen die vom Parlament vorangetriebene Einführung der gleichgeschlechtlichen staatlichen „Ehe“ zu protestieren.

„Wenn jemand, bevor er sein Amt antritt oder seine Arbeit beginnt, um den Segen bittet, dann freue ich mich darüber und mache es nicht abhängig von der inhaltlichen Arbeit der Parlamentarier”, erklärte Bischof Elbs am Sonntag in einem Interview in der Vorarlberg-Ausgabe der „Kronen Zeitung“.

Das Parlament machte 2022 im Rahmen einer Motion einen Vorstoß Richtung „Ehe für alle“. Daraufhin sagte Haas die übliche Messe vor der Landtagseröffnung ab. Er warnte zudem vor den katastrophalen moralischen Folgen der homosexuellen „Ehe“, insbesondere im erzieherischen Bereich, und verwies auf einen „moralischen Dammbruch“.

Die gesetzliche Verankerung einer Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern, die einer Ehe gleichgestellt wird, würde laut Haas die ethischen Fundamente des Christentums infrage stellen.

Nach der Annahme des altersbedingten Rücktritts von Erzbischof Wolfgang Haas durch Papst Franziskus am 20. September diesen Jahres ernannte der Papst Bischof Benno Elbs von Feldkirch zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Vaduz.

Elbs äußerte sich zur rechtlichen Institutionalisierung der „Ehe für alle“ folgendermaßen: „Ich habe die gleiche Meinung wie Papst Franziskus, der sagt, dass die Regelung von Beziehungen eine Aufgabe des Staates ist.“

Auf die Frage, ob Elbs mit seiner Entscheidung dem früheren Erzbischof nicht „in den Rücken“ falle, antwortete er: „Als Affront gegen ihn sehe ich das nicht.“ Weiter führt er aus: „Ich bin ein anderer Mensch und habe vielleicht einen lockereren, österreichischen Zugang, der auf der Trennung von Kirche und Staat basiert.“

Mit Blick auf die Veröffentlichung der vatikanischen Erklärung Fiducia supplicans betonte Elbs seine Übereinstimmung mit der Haltung des Papstes bei dem „Spannungsthema“ der Segnungen für homosexuelle Paare. Er wies darauf hin, dass die Einstellung zu dieser Sache in verschiedenen Teilen der Welt unterschiedlich sei: „In Afrika oder Osteuropa wird [diese Frage] komplett anders beantwortet als bei uns.“

Die weltweite Präsenz der katholischen Kirche sei laut Elbs „Chance und Herausforderung“ zugleich. Es brauche eine „heilsame Dezentralisierung“, für viele Länder könne es also auch „unterschiedliche Lösungen geben“.

Über mögliche zukünftige Maßnahmen äußerte sich Elbs folgendermaßen: „Für mich wäre etwa die Weihe von Diakoninnen ein nächster logischer Schritt. Doch der wird nicht überall gleichzeitig funktionieren.“

Liechtenstein wie „eine andere Welt“

„Die Erzdiözese Liechtenstein ist wie eine andere Welt“, stellte Elbs in dem Interview fest. Als Grund hierfür führt er die Landeskirche in Liechtenstein an. Die Bürgermeister seien „die Arbeitgeber“, und es gebe eine „enge Verbindung zwischen Kirche und Staat“.

Zu der historisch gewachsenen Verbindung sagte Elbs: „Wenn es gut funktioniert – in Liechtenstein ist dies der Fall – ist es komfortabel.“ Leider gebe es auch eine „Kehrseite der Medaille“, etwa die finanzielle Abhängigkeit der Pfarrer vom Staat. Bei einer Position, welche „den politischen Vertretern nicht gefällt“, wäre dies ein Nachteil, so der Bischof.

Zudem sei ein Viertel der Liechtensteiner nicht katholisch, wofür „eine Lösung“ gefunden werden muss. Elbs antwortete auf die Frage, ob er eine Trennung von Staat und Kirche begrüße: „Ich glaube, dass es nicht richtig ist, solche Dinge ausgerechnet in einer Übergangsphase zu entscheiden.“

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