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Misereor beklagt geplante Kürzungen bei Entwicklungshilfe durch Bundesregierung

Bundestag

Das katholische Hilfswerk Misereor und das protestantische Pendant Brot für die Welt haben die Pläne der Bundesregierung kritisiert, im Bereich der Entwicklungshilfe weniger Geld auszugeben. Beide Organisationen erhalten pro Jahr jeweils mehr als 100 Millionen Euro an Steuergeldern.

„Deutschland hat durch seine Entwicklungspolitik in den vergangenen Jahren den Kampf gegen Hunger und Armut unterstützt und zur Verringerung globaler Ungleichheit beigetragen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Misereor und Brot für die Welt. „Die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 1,5 Milliarden Euro zu kürzen, träfe jedoch die Schwächsten am stärksten.“

Pirmin Spiegel, der Hauptgeschäftsführer von Misereor, und Dagmar Pruin, die Präsidentin von Brot für die Welt, sagten: „Die globalen Herausforderungen, zunehmende Konflikte und die Folgen des Klimawandels erfordern nicht weniger, sondern mehr internationale Zusammenarbeit. Die stärkste Kürzung des Entwicklungsetats in der Geschichte der Bundesrepublik ist deshalb ein verheerendes Signal.“

Spiegel betonte außerdem: „Eine wirksame und finanziell starke Entwicklungszusammenarbeit ist ein wichtiger Baustein für die internationale Kooperation. Sie trägt dazu bei, Konflikte zu entschärfen und Krisen vorzubeugen. Der soziale und ökonomische Preis der nicht gelösten Probleme in der Welt wird deutlich höher sein als die Mittel, die im kommenden Haushalt gestrichen werden sollen.“

Laut Jahresbericht 2022 erhielt Misereor 164,1 Millionen Euro an Steuergeldern vom Staat. Bei einem Jahresetat von 241,5 Millionen Euro macht dies rund zwei Drittel aus. Direkt aus Kollekten und Spenden erhielt Misereor 61,7 Millionen Euro.

Analog gilt für Brot und die Welt, wiederum laut Jahresbericht 2022, bei einem Jahresetat von 338,6 Millionen Euro: „Von den 182,1 Millionen Euro Bundesmitteln kamen 164,9 Mio. Euro […] aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), 15,6 Millionen Euro von der Engagement Global gGmbH, 0,6 Millionen Euro vom Auswärtigen Amt (für ausländische Stipendiatinnen und Stipendiaten) und etwa 1,0 Millionen Euro vom Bundesministerium des Innern für ein Sozialprojekt in Rumänien.“ Auch hier stammt entsprechend mehr als die Hälfte aller Einnahmen aus Steuergeldern vom Staat.

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