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Heiliger Petrus Canisius: „Hammer der Häretiker“ und zweiter „Apostel Deutschlands“

Petrus Canisius auf einem Kupferstich um 1600

Heute gedenkt die katholische Kirche des heiligen Petrus Canisius. Wegen seines großen Wirkens während der Gegenreformation gilt er als zweiter „Apostel Deutschlands“.

Unter Gegenreformation versteht man alle kirchlichen Maßnahmen ab 1519 in Reaktion auf die Reformation mit dem Ziel, protestantisch gewordene Gebiete wieder zum katholischen Glauben zurückzuführen.

„Wir halten treu an unseren Ordenssatzungen fest, die wir als Gefolgsleute Christi erwählt haben. Allerdings verfolgen uns manche mit Hass und Feindschaft, und dies hat uns den Namen Jesuiten eingetragen“, schrieb Canisius während dieser Zeit in einem Brief.

Die Bedeutung des Namens Jesuiten erklärt er folgendermaßen: „Wir denken jedoch nicht daran, jenen heiligsten Namen für uns allein in Beschlag zu nehmen, die wir ja kaum seine Jünger, sondern höchstens seine Knechte sind, dem Kriegsdienst des Kreuzes verschrieben.“

Zur gleichen Zeit, als Luther sich von der katholischen Kirche lossagte und der heilige Ignatius, der Gründer des Jesuitenordens, dem Kriegsdienst entsagte und für den Herrn Jesus Christus zu wirken begann, wurde Canisius als Sohn eines Bürgermeisters im niederländischen Nimwegen geboren.

Unter dem Einfluss der Exerzitien des Petrus Faber wurde er für den Jesuitenorden gewonnen und trat an seinem 22. Geburtstag 1543 als erster Deutscher in Rom in den Orden ein, wobei er der Legende nach eine Marienerscheinung hatte.

Nach seiner Priesterweihe begann er sofort, den Glauben gegen die Angriffe protestantischer Strömungen innerhalb der Institution Kirche zu verteidigen. Er tat dies vor allem durch Predigten und Schriften.

Canisius nahm mehrmals an Sitzungen des bedeutenden Konzils von Trient teil. Die Beschlüsse des Konzils setzte er dann sofort in seiner Heimat um.

Mit unermüdlichem Eifer sah Canisius die Verteidigung und Verkündigung des Glaubens als seine wichtigste Aufgabe an – auch unter Lebensgefahr. „Mit Verachtung aller anderen Dinge haben wir uns das Kreuz als einziges Ziel vor Augen gestellt; und wir haben es überall aufzurichten versucht, sicher nicht ganz ohne Erfolg. Dass wir für das Seelenheil der anderen Menschen arbeiten, ist unser Gewinn und Nutzen“, betonte er in einer seiner Schriften.

Auf den Reichstagen in Regensburg und Augsburg mahnte Canisius die Fürsten, die öffentliche Sittlichkeit zu stärken und die göttlichen Rechte der Kirche in der Gesellschaft durchzusetzen.

Trotz ihres Hochmuts brachte er die Vertreter der protestantischen Irrlehre zum Schweigen. Sein Wirken trug so viele Früchte, dass Canisius von Ignatius zum Provinzial der Oberdeutschen Provinz ernannt wurde.

Canisius veröffentlichte auch einen Katechismus für die katholische Lehre. Dies brachte ihm bei den Protestanten den Beinamen „Hammer der Häretiker“ ein.

In seinem unermüdlichen und unerschütterlichen Wirken lebte Canisius jedoch immer in der Einheit mit Gott, im häufigen Gebet. Er hatte stets ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Dies zeigte sich etwa in der dreimaligen Ablehnung des Bischofsamtes in Wien, das ihm angetragen worden war.

Seine Keuschheit bewahrte Canisius durch freiwillige Abtötung bis zu seinem Tod am 21. Dezember 1597 im Alter von 77 Jahren. Papst Pius XI. sprach Canisius in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schließlich heilig und machte ihn zum Kirchenlehrer.

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