Vatikanstadt, 03 Mai, 2024 / 7:30 AM
Papst Franziskus wird am 10. Mai auf einer Veranstaltung über die demografische Krise Italiens sprechen, da die Geburtenrate des Landes einen historischen Tiefstand erreicht hat. Das teilte der Vatikan am Donnerstag mit.
Die zweitägige Veranstaltung, die vom Forum der Familienverbände und der Stiftung für Geburten organisiert wird, soll sich mit dem seit 50 Jahren anhaltenden Geburtenrückgang in ganz Europa und insbesondere in Italien befassen sowie mit der Frage, was getan werden kann, um den Trend umzukehren.
Die Geburtenzahlen in Italien sind im Jahr 2023 auf einen historischen Tiefstand gesunken. Das italienische Statistikamt verzeichnete im vergangenen Jahr 379.000 Geburten, was einem Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber 2022 und 34,2 Prozent gegenüber 2008 entspricht.
Die Zahl der Gesamtbevölkerung Italiens ist seit 2014 rückläufig. Zuletzt wurden im Jahr 2023 in Italien 282.000 mehr Sterbefälle als Geburten verzeichnet. Das Land hat eine der niedrigsten Geburtenraten in Europa, nämlich 1,2 Geburten pro Frau.
Papst Franziskus hat die niedrige Geburtenrate als eine Zahl bezeichnet, „die eine große Sorge um die Zukunft offenbart“. Er beklagte im vergangenen Jahr das „gesellschaftliche Klima, in dem die Gründung einer Familie zu einer gigantischen Anstrengung geworden ist, anstatt ein gemeinsamer Wert zu sein, den alle anerkennen und unterstützen“.
An der Veranstaltung in der Nähe des Vatikans werden italienische Minister, Wirtschaftsführer und Medienpersönlichkeiten teilnehmen, die über die Familie sprechen werden, darunter Eugenia Roccella, Italiens Familienministerin.
Es ist das dritte Mal, dass Papst Franziskus an der Konferenz teilnimmt, die vom italienischen Ministerium für Familie, Geburt und Chancengleichheit unterstützt wird.
Letztes Jahr teilte sich Papst Franziskus die Bühne mit Italiens Premierministerin Giorgia Meloni.
„Die Geburt von Kindern ist in der Tat der wichtigste Indikator für die Hoffnung eines Volkes“, sagte Papst Franziskus auf der Konferenz 2023. „Wenn wenige Kinder geboren werden, bedeutet das, dass es wenig Hoffnung gibt. Und das hat nicht nur Auswirkungen in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, sondern untergräbt auch das Vertrauen in die Zukunft.“
„Die Herausforderung der Geburtenrate ist eine Frage der Hoffnung“, sagte Papst Franziskus. Hoffnung sei dabei „keine Illusion oder ein Gefühl, das man empfindet, nein, es ist eine konkrete Tugend, eine Lebenseinstellung. Und sie hat mit konkreten Entscheidungen zu tun. Die Hoffnung wird genährt durch das Engagement jedes Einzelnen für das Gute, sie wächst, wenn wir das Gefühl haben, dass wir an der Gestaltung unseres eigenen Lebens und des Lebens der anderen beteiligt sind.“
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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