Redaktion, 13 Mai, 2024 / 8:15 AM
Viele Katholiken wissen, dass sich bei den Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima im Jahr 1917 auch ein „Sonnenwunder” ereignete. Aber nur wenige wissen, dass auch der heilige Josef in den Visionen von Schwester Lucia präsent war.
Die Dienerin Gottes und Seherin von Fatima, Schwester Lucia, beschrieb die Erscheinungen in ihren Erinnerungen wie folgt: „Nachdem Unsere Liebe Frau in der unendlichen Weite des Firmaments verschwunden war, sahen wir neben der Sonne den heiligen Josef mit dem Kind und die Gottesmutter mit weißem Kleid und blauem Mantel. Der heilige Josef und das Kind schienen die Erde zu segnen, indem sie mit der Hand ein Kreuz zeichneten.”
„Das bekräftigt die Bedeutung der Rolle des heiligen Josef in der Kirche. Es sagt so viel für unsere Welt heute. Er ist der schweigende Riese, der vergessene Freund, der ständig gegenwärtig ist“, erklärt Mike Wick, Direktor des Institute on Religious Life, einer Bewegung, die das Wachstum, die Entwicklung und die Erneuerung des Ordenslebens fördert und unterstützt.
Wick betonte, dass die Gegenwart der Heiligen Familie in der letzten Erscheinung von Fatima eine „angebrachte Erinnerung” daran sei, dass die Kirche „die Familie Gottes” sein muss.
„Der heilige Josef ist das Haupt der Heiligen Familie, er gibt uns eine große Lehre über den Plan Gottes”, schloss er.
Monsignore Joseph Cirrincione, der über 40 Jahre lang die Erscheinungen von Fatima studiert hat, ist überzeugt, dass die Erscheinungen eine eindeutige Erinnerung an die Bedeutung der Vaterschaft sind. Dies belegt er in seinem Buch „St. Joseph, Fatima and Fatherhood” (1989).
„Die Vaterschaft des heiligen Josef, wie die aller menschlichen Väter, ist ein Reflex der Vaterschaft Gottes im Geschöpf.” Die Erscheinung des heiligen Josef und des Jesuskindes, die die Welt segnen, mit Maria an der Seite der Sonne, die ihren Ort nicht verlassen hat, verweist auf die Gewissheit Gottes, der den Menschen nie zurückweist, selbst wenn der Mensch Gott zurückweisen kann.
Die Unterbrechung der friedlichen Familienszene durch die Bewegungen der Sonne deutet nach Meinung von Monsignore Cirrincione auf ein verhängnisvolles Vorzeichen der Folgen für die Welt hin, die sicher spürbar werden, wenn die wahre Vaterschaft Gottes und die bedeutsame Rolle der Familienväter von der Menschheit abgelehnt werden.
„Das Sonnenwunder ist keine Drohung, sondern eine Vorhersage. Es zeigt uns, was passiert, wenn Gott entthront wird. Und es zeigt uns die schrecklichen Folgen.”
Monsignore Cirrincione machte deutlich, dass die menschliche Vaterschaft als Abbild der Vaterschaft Gottes dazu entworfen wurde, die Säule der Familie zu sein. Er betonte, dass die „verschwindende Wertschätzung der Vaterschaft zum Einsturz dieser Säule und zur Zerstörung der Familie geführt hat.”
Im 19. Jahrhundert hat Papst Leo XIII. den Monat Oktober der Jungfrau vom Rosenkranz geweiht – ein Titel, den Maria selbst in Fatima auf sich anwendet. In seiner Enzyklika Quamquam Pluries (über die Verehrung des heiligen Josef) aus dem Jahre 1889 bat der Papst die Christenheit, es sich zur Gewohnheit zu machen, zugleich mit der jungfräulichen Gottesmutter auch den heiligen Josef, ihren keuschen Gemahl, mit großer Andacht und mit kindlichem Vertrauen anzurufen.
Die „Verehrung des heiligen Josef” ist von größter Bedeutung. Deshalb schrieb Papst Leo XIII. im Jahr 1889 ein Gebet, das im Oktober nach dem Rosenkranz gebetet werden sollte:
Gebet zum heiligen Josef
Bei dir, heiliger Josef, / suchen wir Zuflucht. / Wir haben deine heiligste Braut um Hilfe angefleht / und bitten nun vertrauensvoll / um deinen väterlichen Schutz.
Um der Liebe willen, / die dich mit der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter verbunden, / um der väterlichen Liebe willen, / mit der du das Jesuskind umfangen hast, / bitten wir dich flehentlich: / Schau gütig herab auf die Kirche, / die Jesus Christus durch sein Blut sich erworben hat, / und komm unseren Nöten durch deine Macht zu Hilfe.
Du hast in treuer Sorge gewacht über die heilige Familie; / schütze nun auch die auserwählten Kinder Jesu Christi. / Liebreicher Vater, halte fern von uns jede Ansteckung durch Irrtum und Verderbnis. / Du starker Beschützer, / steh uns vom Himmel aus gnädig bei / in unserem Kampf gegen die Mächte der Finsternis.
Wie du einst das Jesuskind aus höchster Lebensgefahr gerettet hast, / so verteidige jetzt die heilige Kirche Gottes / gegen alle Nachstellungen ihrer Feinde / und gegen jede Widerwärtigkeit.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Jeden von uns aber / nimm unter deinen beständigen Schutz, / damit wir nach deinem Beispiel / und mit deiner Hilfe / heilig leben, / gut sterben / und die ewige Glückseligkeit im Himmel erlangen. / Amen.
Eine lateinische Fassung des Gebets finden Sie hier.
Übersetzt und redigiert aus einen englischen Artikel unserer Partner-Zeitung National Catholic Register.
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