Bonn, 17 Mai, 2024 / 8:00 AM
Die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) hat im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung in dieser Woche betont, die „kirchliche Landschaft“ in Deutschland „sähe ohne seelsorgliches Engagement aus anderen Ländern noch viel ärmer aus“. Gleichzeitig wandte sich die Organisation, die mehr als 13.000 Ordensleute beiderlei Geschlechts vertritt, gegen „fremdenfeindliche Ressentiments in unserer Gesellschaft“.
In der DOK-Stellungnahme hieß es: „Für uns Ordensgemeinschaften ist das Zusammenleben von in Deutschland und im Ausland geborenen Frauen und Männern unter einem Dach seit vielen Jahrzehnten alltägliche und vertraute Realität. In vielen Konventen und Klöstern leben wir in internationalen Kommunitäten.“
„Wir arbeiten gemeinsam in der Pastoral und den unterschiedlichen uns anvertrauten Aufgabengebieten“, führte die DOK aus. „Besonders im Bereich der Pflege sind vor allem Ordensschwestern aus dem Ausland kaum mehr wegzudenken. […] Aus dem gemeinsamen Leben und der gemeinsamen Arbeit haben wir eine reiche Erfahrung mit den Chancen, wie auch den Herausforderungen des interkulturellen Miteinanders.“
„Im Weg stehen uns oft bürokratische Hindernisse, die es selbst offensichtlich qualifizierten Menschen schwer machen, nach Deutschland zu kommen, um hier zu leben und zu arbeiten“, beklagte die Organisation der Ordensleute. „Der gravierende Fachkräftemangel scheint uns vor diesem Hintergrund sehr oft hausgemacht und das Klagen darüber seitens der Politik und der Gesellschaft letztlich unglaubwürdig.“
„Im Weg stehen uns aber auch immer wieder fremdenfeindliche Ressentiments in unserer Gesellschaft, die dem ersten Satz unseres Grundgesetzes zuwiderlaufen: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘“, hieß es weiter. „Diese Würde aller, nicht nur der Deutschen, zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt und unser aller Aufgabe.“
Man sei „schockiert“, „dass die Behandlung von Menschen ausländischer Herkunft in Deutschland oft eben nicht der allen Menschen gleichen Würde entspricht“.
„Wir wollen alles tun, damit Deutsche und Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund nicht nebeneinander, sondern miteinander leben lernen“, betonte die DOK nachdrücklich. „Aus unserer christlichen Überzeugung heraus gilt: Wir wollen alles tun, damit aus Fremden Schwestern und Brüder werden. Denn als Christinnen und Christen wissen wir, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft mehr miteinander verbindet als voneinander trennt.“
„Diese Perspektive sollte leitend sein, in unserem Denken, in unserem Handeln und Reden, in Politik, Kirche und Gesellschaft, im Großen und im Kleinen“, so die DOK abschließend.
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