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Warum der Nachfolger von Kardinal Fernández in Argentinien mit 55 Jahren zurückgetreten ist

Erzbischof Gabriel Antonio Mestre

Der erst 55-jährige Erzbischof von La Plata in Argentinien, Gabriel Antonio Mestre, hat erklärt, warum er nur etwa acht Monate nach Amtsantritt schon wieder zurückgetreten ist. Mestre war Nachfolger von Kardinal Víctor Manuel Fernández, den Papst Franziskus als Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre nach Rom berufen hatte.

Nach Bekanntwerden der Nachricht von seinem Rücktritt wandte sich Mestre schriftlich an die Katholiken von La Plata: „Vor einigen Tagen lud mich der Heilige Stuhl nach Rom ein, um einige Aspekte der Diözese Mar del Plata zu besprechen, nachdem ich nach meiner Ernennung zum Metropolitan-Erzbischof durch Papst Franziskus in die Erzdiözese La Plata versetzt wurde.“

„Nach der Konfrontation mit einigen unterschiedlichen Wahrnehmungen dessen, was in der Diözese Mar del Plata von November 2023 bis heute geschehen ist, hat mich Papst Franziskus gebeten, vom [erzbischöflichen] Stuhl von La Plata zurückzutreten“, so Mestre.

„In tiefem Frieden und in völliger Rechtschaffenheit des Gewissens vor Gott, wie ich gehandelt habe, im Vertrauen darauf, dass die Wahrheit uns frei macht (vgl. Joh 8,32), und in kindlichem und theologischem Gehorsam gegenüber dem Heiligen Vater, habe ich sofort meinen Rücktritt geschrieben, der heute angenommen und veröffentlicht wurde“, fügte er hinzu.

Den Katholiken der Erzdiözese versicherte Mestre, er sei „in diesen achteinhalb Monaten sehr glücklich“ gewesen. „Danke, dass ich mich bei euch zu Hause fühlen durfte! Danke für die Gesten der Sanftmut und der Freundlichkeit bei jedem eurer Besuche! Danke, dass ihr mich eingeladen habt, an eurem Leben teilzunehmen!“

„Es schmerzt mich zu gehen, es schmerzt mich, Sie als Pfarrer dieser besonderen Kirche zu verlassen, die in La Plata auf dem Weg ist, aber ich bin sicher, dass Gott viel bessere Pläne hat, die ich heute noch nicht entschlüsseln kann“, schloss Mestre sein Schreiben.

Vor seinem Wechsel in das Erzbistum La Plata war Mestre von 2017 bis 2023 bereits Bischof von Mar del Plata, einem Suffraganbistum von La Plata. Mar del Plata ist also Teil der Kirchenprovinz La Plata.

Nach dem Abschied von Mestre aus Mar del Plata herrscht dort Chaos: Inzwischen sind zwei ernannte Bischöfe von dem Amt zurückgetreten.

José María Baliña wurde am 21. November 2023 ernannt. Weniger als einen Monat später, am 13. Dezember 2023, nahm der Pontifex das aus gesundheitlichen Gründen vorgelegte Rücktrittsgesuch von Baliña an.

Am selben Tag ernannte der Papst Weihbischof Gustavo Manuel Larrazábal CMF aus dem argentinischen Erzbistum San Juan de Cuyo zum Bischof von Mal del Plata. Auch dieser reichte vor Amtseintritt ein Rüchtrittsgesuch ein, das der Papst am 17. Januar 2024 annahm. Hintergrund waren Vorwürfe von Belästigung und Machtmissbrauch in den Jahren 2007 bis 2013. Larrazábal ist auf Anweisung von Papst Franziskus weiterhin als Weihbischof in der Erzdiözese San Juan de Cuyo tätig.

Mestre selbst hat sich zu kontroversen Themen wie die Kommunionspendung an zivil geschiedene und wiederverheiratete Personen sowie Homosexualität für eine Öffnung der überlieferten und biblisch begründeten kirchlichen Lehre positioniert.

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