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Papst Franziskus fordert „eine Kirche und eine Gesellschaft, die niemanden ausschließt“

Papst Franziskus

Mit Blick auf die beiden Heilungswunder, von denen das Evangelium am Sonntag berichtet, hat Papst Franziskus gefragt: „Warum ist diese ‚Berührung‘ so wichtig?“

Der Pontifex erklärte beim Angelusgebet am Sonntagmittag: „Weil diese beiden Frauen als unrein gelten und daher nicht körperlich berührt werden dürfen – die eine, weil sie innere Blutungen hat, und die andere, weil sie tot ist. Doch Jesus lässt sich berühren und hat keine Angst, sie zu berühren.“

„Noch bevor er eine körperliche Heilung vornimmt, stellt er den falschen religiösen Glauben in Frage, dass Gott die Reinen trennt und sie auf die eine und die Unreinen auf die andere Seite stellt“, führte der Papst aus. „Unreinheit kommt nicht von Lebensmitteln, Krankheiten oder gar dem Tod, sondern von einem unreinen Herzen.“

„Angesichts der leiblichen und geistlichen Leiden, der Wunden, die unsere Seele trägt, der Situationen, die uns erdrücken, und selbst angesichts der Sünde hält Gott uns nicht auf Distanz“, betonte Franziskus. „Er schämt sich nicht für uns, er verurteilt uns nicht. Im Gegenteil, er nähert sich, um sich berühren zu lassen und uns zu berühren, und er erweckt uns immer aus dem Tod.“

„Gott ist einer, der dich bei der Hand nimmt und dich wieder aufrichtet, einer, der sich von deinem Schmerz berühren lässt und dich berührt, um dich zu heilen und dir wieder Leben zu geben“, sagte Papst Franziskus an die Gläubigen gewandt. „Er diskriminiert niemanden, weil er alle Menschen liebt.“

„Glauben wir, dass Gott so ist?“, fragte er die Anwesenden am Sonntagmittag. „Lassen wir uns vom Herrn berühren, von seinem Wort, von seiner Liebe? Gehen wir mit unseren Brüdern und Schwestern um, indem wir ihnen die Hand reichen, um sie aufzurichten, oder halten wir Abstand und stempeln die Menschen nach unserem Geschmack und unseren Vorlieben ab?“

Es brauche „eine Kirche und eine Gesellschaft, die niemanden ausschließt, die niemanden als ‚unrein‘ behandelt, so dass jeder Mensch mit seiner eigenen Geschichte willkommen geheißen und geliebt wird, ohne Etiketten und Vorurteile“.

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