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Dogmatiker Tück: Theologie, die bestreitet, dass Gott in Geschichte handelt, „ist übergriffig“

Jan-Heiner Tück

Der Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück hat sich zu den Bezugnahmen auf Gott im US-amerikanischen Wahlkampf geäußert und betont, „eine Theologie, die bestreitet, dass Gott in der Geschichte handeln kann“, sei „übergriffig, weil sie Gott abspricht, was er doch kann, nämlich handeln, wenn er es will“.

Gleichzeitig könne „niemand verbindlich sagen, wann, wie und wo er es tut. Die Pointe kann daher nur sein, dass es unter den Bedingungen von Zeit und Geschichte keine identifizierbaren Akte der göttlichen Vorsehung geben kann. Denn niemand kann Gott in die Karten schauen. Auch der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika nicht.“

Tück verwies in einem Beitrag für Communio darauf, dass Präsident Joe Biden gesagt hatte, er wolle nur dann zurücktreten, wenn Gott es ihm sage. Damit gehe es Biden darum, sich „vor kritischen Rückfragen zu immunisieren“.

Der ehemalige Präsident Donald Trump, der auch in diesem Jahr wieder zur Wahl steht, hatte vor wenigen Tagen ein Attentat überlebt, als eine Gewehrkugel nur sein Ohr verletzte und seinem Leben nicht als Kopfschuss ein Ende setzte. Trump nutze dies, „um sich zum unverletzlichen Helden von Gottes Gnaden zu stilisieren“.

„Beiden sei unbenommen, ihr persönliches Geschick geistlich zu deuten“, betonte Tück: „Der eine ist bewahrt worden, der andere sieht sich geführt.“

Ein Problem bestehe aber dann, „wenn sie aus ihrer geistlichen Selbstdeutung politische Folgerungen ableiten, die nicht nur sie persönlich, sondern alle betreffen. Der eine leitet aus der Errettung seine politische Sendung ab, als hätte er göttliche Weihen; der andere tut so, als hätte er eine heilsgeschichtliche Mission für Amerika. Beides ist übergriffig.“

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