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Kartelle, Drogen, Gewalt an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala: Bischöfe legen Aktionsplan vor

Sie wollen Frieden: Demonstrierende Einwohner in Chiapas

Die katholische Kirche in Mexiko hat einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, um die eskalierende Gewaltsituation im südlichen Bundesstaat Chiapas an der Grenze zu Guatemala anzugehen. Die Region leidet unter der Präsenz rivalisierender Drogenkartelle und der vermeintlichen Untätigkeit der Regierung.

Bischof Jaime Calderón Calderón von Tapachula, dessen Diözese an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala liegt, beschrieb am 24. Juli die Lage in der Region als „verzweifelt". Besonders betroffen sei die Foranía Sierra, ein Pastoralgebiet der Diözese mit 10 Pfarreien in der Sierra Madre von Chiapas.

In einer Stellungnahme vom 28. Juli kündigte Bischof Calderón folgende konkrete Schritte an:

  1. Eine Sonderkollekte in allen Pfarreien am ersten Augustsonntag zur Unterstützung der Diözesan-Caritas.
  2. Wöchentliche „Gebetsjournaden", vorzugsweise donnerstags, für den Frieden in Chiapas.
  3. Friedensgebete am Ende jeder Messe und Anbringen von Friedensbannern in den Kirchen.
  4. Intensivierung der seelsorgerischen Betreuung von Priestern und Gemeindemitgliedern in den am stärksten betroffenen Gebieten.
  5. Verteilung von Lebensmitteln in den Krisengebieten, wobei der Bischof Bedenken äußerte, dass Kontrollpunkte der Kartelle die humanitäre Hilfe behindern könnten.

Laut Bischof Calderón werden Anwohner unter Androhung von Gewalt gezwungen, an Straßensperren der Kartelle Wache zu halten und als menschliche Schutzschilde bei Auseinandersetzungen zu dienen.

Nach Angaben des Nachrichtenportals Insight Crime kämpfen das Jalisco-Kartell Neue Generation (CJNG) und das Sinaloa-Kartell (CDS) um die Vorherrschaft in der strategisch wichtigen Grenzregion.

Der anhaltende Konflikt hat zu Fluchtbewegungen nach Guatemala geführt. Die guatemaltekische Einwanderungsbehörde meldete kürzlich, dass über 500 Menschen, darunter Frauen, Männer, Kinder und Senioren, aufgrund der Gewalt aus dem Süden Mexikos nach Guatemala geflohen seien.

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador räumte am 26. Juli ein, dass es „in letzter Zeit Zusammenstöße zwischen zwei Gruppen in dieser Region gab". Er dankte der guatemaltekischen Regierung für die Aufnahme der Vertriebenen.

López Obradors Regierung, der wie die designierte Präsidentin Claudia Sheinbaum der Partei Morena angehört, steht wegen ihres Unvermögens, die Gewalt einzudämmen, in der Kritik. Seit Amtsantritt López Obradors im Dezember 2018 wurden in Mexiko 193.273 Morde registriert – ein trauriger Rekord in der jüngeren Geschichte des Landes. Allein in Chiapas, das ebenfalls von einem Morena-Gouverneur regiert wird, gab es laut dem Bericht „MX La Guerra en Números" des Forschungsinstituts TResearchMX 3.386 Morde.

Die katholische Kirche sieht sich angesichts dieser dramatischen Situation gezwungen, selbst aktiv zu werden, um den Menschen in der Region beizustehen und ein Zeichen gegen die ausufernde Gewalt zu setzen.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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