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Opus Dei wehrt sich gegen Vorwurf, gezielt Minderjährige zu rekrutieren

Heiliger Josefmaria Escriva, Gründer des Opus Dei

Die Personalprälatur des Opus Dei hat sich am Mittwoch in einer Stellungnahme gegen die in einem erneuten Bericht der Financial Times erhobenen Vorwürfe der „Rekrutierung“ von Kindern gewehrt. Die Vorwürfe waren von mehreren ehemaligen Mitgliedern erhoben worden.

Zu den Vorwürfen gehören auch die Aufforderung zur „körperlichen Kasteiung“ von Minderjährigen und die gezielte Anwerbung in Jugendclubs, Schulen und Sozialprogrammen.

Eines der anonymen Ex-Mitglieder des Opus Dei erklärte in dem Bericht: „Das ideale Alter, in dem sie Druck ausüben, ist etwa vierzehneinhalb Jahre. Sie zielen auf die schwachen Menschen ab, auf Bedürftige. Das Wichtigste ist, dass sie dir das Gefühl geben, Teil einer Gruppe zu sein. Und wenn man jung und ein Teenager mit vielen Unsicherheiten ist, ist das sehr einflussreich.“

Nun hat das Opus Dei Stellung zu den Vorwürfen bezogen. Die Gemeinschaft weist die Behauptung, „es gebe eine manipulative Anwerbung von Minderjährigen“, „voll und ganz“ zurück: „Das beweist die Tatsache, dass die meisten Jugendlichen, die sich entscheiden, dass dies doch nicht ihre Berufung ist, auch danach in Kontakt mit dem Werk und mit unseren prägenden Aktivitäten bleiben.“

Das Opus Dei biete „seit langem geistliche Bildungsmaßnahmen für Jugendliche an, um sie zu christlichen Tugenden zu inspirieren“. „Einige“ von den jungen Leuten würden sich für ein Leben des apostolischen Zölibats innerhalb des Opus Dei entscheiden, während „die meisten ihre Berufung zur Ehe“ erkennen.

In ihrer Stellungnahme erinnerte die Personalprälatur an die bevorstehende Heiligsprechung von Carlo Acutis, die beweise, das auch sehr junge Menschen schon ein „Streben nach einem tiefen Glauben“ haben.

Gemäß den Statuten des Opus Dei, die von der Kirche approbiert wurden, ist das Mindestalter „für eine förmliche Verpflichtung 18 Jahre, nachdem mindestens eineinhalb Jahre der Vorbereitung und Unterscheidung stattgefunden haben“.

Darüber hinaus gebe es die Möglichkeit einer sogenannten „Junior-Kandidatur“. Das Mindestalter betrage hier vierzehneinhalb Jahre, „aber nur, wenn sie die ausdrückliche Zustimmung ihrer Eltern haben“. Den „Junior-Kandidaten“ werde klar gesagt, dass sie „keine Mitglieder des Opus Dei sind“.

„Wir wiederholen daher noch einmal, dass wir die negativen Erfahrungen dieser Personen mit Bedauern zur Kenntnis genommen haben, und bitten alle, die Bedenken hinsichtlich eines früheren mutmaßlichen Fehlverhaltens haben, sich über unser Büro für Schutzmaßnahmen zu melden. Alle Anschuldigungen werden ernst genommen und weltweit verfolgt, um sicherzustellen, dass das persönliche Verhalten mit der Kultur und den Standards übereinstimmt, die vom Opus Dei erwartet werden, sowohl zu diesem Zeitpunkt als auch in Zukunft“, so die Stellungnahme weiter.

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