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Kardinal Müller widerspricht Vorwürfen über „finanzielle Unregelmäßigkeiten“ in seiner Amtszeit

Kardinal Gerhard Müller

Der frühere Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat gegenüber der katholischen Wochenzeitung Die Tagespost Vorwürfe über „finanzielle Unregelmäßigkeiten“ während seiner Amtszeit dementiert.

Nach einem Bericht des US-Nachrichtenportals The Pillar soll seine Amtszeit 2017 nicht verlängert worden sein, weil in den Büros der Glaubenskongregation große Summen Bargeld und auf einem Privatkonto des Kardinals mehr als 200.000 Euro gefunden wurden, die eigentlich für das Bankkonto der Kongregation bestimmt waren.

Laut The Pillar bestätigten dies mehrere Quellen aus dem Vatikan sowie Untersuchungen des inzwischen verstorbenen Wirtschaftssekretärs Kardinal George Pell. Müller sei daraufhin vom Papst aufgefordert worden, das Geld von seinem Privatkonto zurückzuüberweisen.

Darüber hinaus sei das Bargeld ohne ausreichende Dokumentation und Sicherung aufbewahrt worden, hieß es. Aus diesem Grund seien in mehreren Dikasterien stichprobenartige Kontrollen durchgeführt worden. So hätten bei einer entsprechenden Kontrolle in der Glaubenskongregation die Prüfer bei ihrem Eintreffen mehrere Mitarbeiter dabei beobachtet, wie sie versuchten, Plastiktüten mit Bargeld aus ihren Büros verschwinden zu lassen. 

Nun hat der Kardinal in der Tagespost Stellung bezogen zu den Anschuldigungen: Er sagte, dass „wie in billiger Enthüllungsliteratur ein Finanzskandal konstruiert“ werde.

Die Medien hätten sich „das Wiederaufrühren eines längst geklärten Vorgangs sparen können, wenn man wie schon Kardinal Pell feststellen musste, dass der Kongregation unter dem Strich kein einziger Cent verlorenging“.

Müller bestätigte, dass ein Mitarbeiter Geld „zwischen den einzelnen Konten der Kongregation hin und her pendelnd gebucht und zwar nicht illegal, aber ungewöhnlich viel Bargeld aufbewahrt habe“. Dieser habe aber „nicht das Geringste“ vom Eigentum der Kongregation veruntreut. Einen Grund für diese Buchungen nannte Müller nicht.

Im Zuge der Ermittlungen wurde laut The Pillar auch der Verbleib eines großen alten Konferenztisches untersucht, der lange Zeit im Hauptkonferenzraum der Kongregation gestanden haben soll. Den Quellen zufolge soll Müller als Präfekt für mehrere zehntausend Euro einen neuen, moderneren Konferenztisch bestellt und den alten Tisch anschließend einem bayerischen Möbelhersteller und Antiquitätenhändler übergeben haben. Der Händler sei angeblich ein persönlicher Freund des Kardinals gewesen.

Müller entgegnete, dass er als Präfekt für die Kongregation durch Fundraising wertvolle neue Möbel habe beschaffen lassen. In diesem Zusammenhang sei auch der baufällige Sitzungstisch der Kongregation mit Zustimmung der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA) fachgerecht entsorgt worden.

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