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Chef von Lebensschutz-Organisation: „Wir haben schon mehrere Angriffe auf unser Büro erlebt“

Der Gründer von 1000-plus Kristijan Aufiero

Kristijan Aufiero, der Gründer und Geschäftsführer der Lebensschutz-Organisation 1000plus-Profemina, hat von massiven Herausforderungen gesprochen, mit denen man in Deutschland konfrontiert sei.

„Wir haben schon mehrere Angriffe auf unser Büro erlebt. In Berlin wurden im Herbst 2019 alle unsere Fenster eingeschlagen, die Tür aufgebrochen, die Wände im ganzen Haus beschmiert, Essigsäure auf den Boden geschüttet, mit Parolen und so weiter“, berichtete Aufiero in einem Interview mit Der Sandwirt.

Am nächsten Tag wurde ein Bekennerschreiben auf der linken Webseite Indymedia veröffentlicht, in dem die Täter erklärten, „dass sie bei Profemina zu Besuch waren und dort ihre Form des Feminismus vertreten haben“.

Doch nicht nur in Berlin wurde die Organisation angegriffen. Auch in München erlebten die Mitarbeiter ähnliche, wenn auch weniger zerstörerische Angriffe.

„In München hatten wir das jetzt dreimal, solche Angriffe. Aber es wurden keine Scheiben eingeschlagen oder Wände beschmiert“, sagt Aufiero. Trotz der wiederholten Gewalt sieht er eine noch größere Bedrohung in der politischen Reaktion auf die Anschläge.

Der Berliner Landesverband der SPD habe einstimmig beschlossen, die sofortige Schließung von 1000plus zu fordern, weil die Schwangerschaftskonfliktberatung der Organisation nicht ergebnisoffen, sondern manipulativ gewesen sei.

Diese Vorwürfe, so Aufiero, basierten jedoch auf Berichten von Journalisten, die „gezielt nach Belegen gesucht, aber keine gefunden haben“. Er betonte: „Es gab keine einzige Beschwerde einer Frau über unsere Beratung – und das bei über 600.000 Beratungen in den letzten 15 Jahren.“

Aufiero sagte, es sei eine „bewusste Entscheidung“, seine Organisation „nicht als legitime Stimme im Gespräch über Schwangerschaftskonflikte anzuerkennen“. Stattdessen werde versucht, „uns zu diskreditieren und aus dem Diskurs auszuschließen“. Er sehe diese Entwicklung als Teil eines größeren Problems, das weit über seine Organisation hinausgehe.

„Insofern ist es ja auch so ein bisschen skurril, dass die Leute, die vorgeben, Deutschland vor uns zu retten, gewaltbereite, intolerante Menschen sind, denen natürlich auch das Mittel der Gewalt zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele gerade recht kommt,“ sagte er.

Er betonte, dass „die demografische Krise in Deutschland eine der größten Herausforderungen unserer Zeit“ sei. Es werde viel über Fachkräftemangel, Rentensicherung und die Zukunft des Landes gesprochen, jedoch vergesse man, „dass wir jedes Jahr Zehntausende potenzielle Bürger verlieren, weil schwangere Frauen nicht die Unterstützung erhalten, die sie brauchen“.

Laut offizieller Statistik wurden im vergangenen Jahr in Deutschland rund 106.000 Kinder im Mutterleib getötet. Aufiero ist dennoch überzeugt, ein erheblicher Teil der Mütter „hätte anders entschieden, wenn sie bessere Unterstützung erfahren hätten“.

Er betonte: „Hätten wir in den letzten Jahrzehnten nicht 6,5 Millionen Abtreibungen gehabt, stünden wir heute nicht vor einer demografischen Krise.“

Aufiero forderte daher „ein radikales Umdenken in der politischen und gesellschaftlichen Herangehensweise an das Thema Abtreibung“. Er plädierte für „einen offenen und ehrlichen Diskurs, der sich auf die Bedürfnisse der Frauen konzentriert und nicht auf ideologische Grabenkämpfe“.

Dabei bekräftigte er: „Wir müssen endlich das Tabu brechen und darüber sprechen, wie wir schwangeren Frauen in Not wirklich helfen können, damit sie sich für das Leben ihrer Kinder entscheiden können.“

„Zwei Drittel nehmen unsere Hilfe, unser Angebot an, entscheiden sich für das Kind. Ein Drittel bleibt bei ihrem Abtreibungswunsch und geht diesen Weg. Da muss natürlich unsere Beratung und Hilfe zur Verfügung stehen,“ so Aufiero.

Für Aufiero ist die Arbeit seiner Organisation „nicht nur eine berufliche Aufgabe, sondern eine tiefgehende persönliche Mission“. Es gehe darum, „das Leben zu schätzen – nicht nur das eigene, sondern auch das derer, die noch keine Stimme haben“. Die Unterstützung, die seine Organisation diesen Frauen biete, sei „eine Investition in die Zukunft unseres Landes“.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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In einer Zeit, in der der gesellschaftliche Diskurs „immer mehr von Intoleranz und ideologischen Extrempositionen geprägt“ sei, sieht Aufiero in seiner Arbeit einen Beitrag zur Überwindung dieser Spaltung. Seine Überzeugung sei: „Wir müssen den Dialog suchen und uns auf das konzentrieren, was uns verbindet – das Wohl der Frauen und ihrer Kinder.“

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