Vatikanstadt, 26 August, 2024 / 9:00 AM
Papst Franziskus hat während eines Treffens mit katholischen Politikern und Gesetzgebern im Vatikan am Samstag erklärt, im Zentrum des Krieges stehe der „Abgrund des Bösen“.
„Unser Gewissen kann nicht anders, als von den Szenen des Todes und der Zerstörung, die sich täglich vor unseren Augen abspielen, bewegt zu werden“, sagte der Papst am 24. August über die vielen gewaltsamen Konflikte, die auf der ganzen Welt stattfinden.
„Wir müssen den Schrei der Armen hören, der ‚Witwen und Waisen‘, von denen die Bibel spricht“, fuhr er fort, „um den Abgrund des Bösen im Herzen des Krieges zu sehen und uns mit allen Mitteln für den Frieden zu entscheiden.“
Franziskus sprach das Thema Krieg bei einer Audienz mit Mitgliedern des International Catholic Legislators Network (ICLN) im Apostolischen Palast an.
Er sagte, es sei unerlässlich, auf den Krieg als geeignetes Mittel zur Lösung internationaler Konflikte und zur Schaffung von Frieden zu verzichten und forderte die katholischen Gesetzgeber und alle Männer und Frauen guten Willens auf, „eine Welt aufzubauen – einen Garten zu pflegen –, die von Brüderlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden geprägt ist“.
Die Mitglieder des ICLN trafen den Papst anlässlich der 15. Jahrestagung der Organisation, die vom 22. bis zum 25. August in Rom bzw. Frascati (am südöstlichen Stadtrand von Rom) stattfand. Das Thema des Treffens lautete: „Die Welt im Krieg: Permanente Krisen und Konflikte – was bedeutet das für uns?“
Die Mission des ICLN besteht darin, Christen in öffentlichen Ämtern dabei zu helfen, eine „tugendhafte und effektive Führung auszuüben, die der Würde jedes Menschen verpflichtet ist“.
Der heilige Thomas More ist der Schutzpatron der Organisation, deren Mitglieder die Soziallehre der katholischen Kirche im politischen Leben hochhalten. Der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn OP, ist Ehrenschirmherr des ICLN.
In seinen Ausführungen zitierte der Pontifex aus seiner Enzyklika über die Brüderlichkeit aus dem Jahr 2020, Fratelli Tutti, in der es heißt: „Der Krieg ist ein Versagen der Politik und der Menschlichkeit, eine schändliche Kapitulation, eine vernichtende Niederlage vor den Mächten des Bösen.“
Er beklagte auch die zunehmende fehlende Unterscheidung zwischen militärischen und zivilen Zielen und die enorme Zerstörungskraft der heutigen Waffen.
Die andauernde Krise „eines dritten Weltkriegs, der stückweise geführt wird“, so Franziskus weiter, „gefährdet ernsthaft die geduldigen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, vor allem durch die multilaterale Diplomatie, um die Zusammenarbeit bei der Bewältigung der schweren Ungerechtigkeiten und der dringenden sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, denen sich unsere Menschheitsfamilie gegenübersieht, zu fördern“.
Er wies darauf hin, Geduld und Ausdauer seien erforderlich, „um den Weg des Friedens zu verfolgen, ob gelegen oder ungelegen, durch Verhandlungen, Vermittlung und Schlichtung“.
Der Papst wies auch darauf hin, dass Christen sehen, dass die Wurzeln von Konflikten in einer Gesellschaft „in einem tieferen Konflikt im Herzen des Menschen“ zu finden sind.
„Konflikte mögen manchmal unvermeidlich sein, aber sie können nur im Geist des Dialogs und der Sensibilität für den anderen und seine Gründe sowie im gemeinsamen Engagement für die Gerechtigkeit und das Streben nach dem Gemeinwohl fruchtbar gelöst werden“, sagte der Pontifex.
Er bat die katholischen Gesetzgeber, Zeugen der Hoffnung für eine „kriegsmüde Welt“ zu sein, insbesondere für die nächste Generation.
„Möge Ihr Engagement für das Gemeinwohl, getragen vom Vertrauen auf die Verheißungen Christi, unseren jungen Menschen als Beispiel dienen“, ermutigte er. „Wie wichtig ist es für sie, Modelle der Hoffnung und des Idealismus zu sehen, die den Botschaften des Pessimismus und Zynismus, denen sie so oft ausgesetzt sind, entgegenwirken.“
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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