Vatikanstadt, 30 August, 2024 / 1:00 AM
Papst Franziskus bricht seinen persönlichen Reiserekord, trifft sich mit den Bischöfen aus dem Nahen Osten und hebt die Bedeutung der Stille und des Gesangs für die Liturgie hervor: Dies alles hier im Wochenrückblick.
- Persönlicher Reiserekord für Papst Franziskus
- Nahost-Bischöfe treffen sich mit Papst Franziskus
- Papst betet am Grab der Heiligen Monika
- Freiwillige Helfer gesucht für das Heilige Jahr
- Franziskus: Stille und Chorgesang wichtig für Liturgie
- Filmtipp: Vaticano-Spezial über Quito
Persönlicher Reiserekord für Papst Franziskus
Wenn am kommenden Montag der Papstflieger am römischen Flughafen Fiumicino an die Startbahn rollt, wird der Papst zu seiner bislang längsten Reise als Pontifex aufbrechen. Gleich vier Destinationen wird Franziskus in knapp zwei Wochen ansteuern: Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur (hier zum Zeitplan der Papstreise).
Damit bürdet sich der 87-jährige Pontifex ein straffes Programm auf, das nebenbei nicht nur aufgrund der Dauer historisch werden könnte. Kardinal Ignatius Suharyo, der Erzbischof von Jakarta, sagte erst kürzlich in einem Interview mit EWTN News, die Indonesier seien gerührt von der Großzügigkeit von Papst Franziskus, der trotz seines hohen Alters diese lange Reise auf sich nimmt. Er äußerte die Hoffnung, dass der Papstbesuch die Indonesier aller Glaubensrichtungen zu einem neuen Engagement für Brüderlichkeit und Mitgefühl inspirieren wird.
Indonesien ist ein mehrheitlich islamisches Land. 87 Prozent der Bevölkerung von mehr als 270 Millionen Menschen sind Muslime, nur drei Prozent sind katholisch. In Papua-Neuguinea ist das Christentum weit verbreitet. Die Katholiken stellen etwa 27 Prozent der Bevölkerung. In Osttimor sind gar 97 Prozent der Menschen katholisch. Beim Abschluss der Reise in Singapur stellen die Katholiken dann wieder eine Minderheit von weniger als drei Prozent aller Menschen.
Ende September wird der Papst bereits in Luxemburg und Belgien für einen weiteren Besuch erwartet.
Papst an Nahost-Bischöfe: „Seid Zeichen der Hoffnung!“
Während sich die Lage im Nahen Osten weiterhin zuspitzt, hat Papst Franziskus am vergangenen Mittwoch die lateinischen Bischöfe aus dieser Region zu einer Audienz im Vatikan empfangen.
Die Konferenz der lateinischen Bischöfe in den arabischen Regionen wurde 1967 unter dem Namen CELRA (Conférence des évêques latins dans les régions arabes) ins Leben gerufen. Ihr gehören die lateinischen Kirchen in Ägypten, Dschibuti, Irak, Israel, Jordanien, Kenia, Kuwait, Libanon, Palästina, Somalia, Syrien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Zypern an. Vorsitzender ist der Lateinische Patriarch von Jerusalem.
In seiner Ansprache warnte Franziskus davor, dass der Konflikt „chronisch“ zu werden scheint und eine „gesamte Region in Brand setze“, statt „eine gerechte Lösung zu finden“. „Mögt ihr die Hoffnung lebendig halten“, appellierte der Pontifex an die Bischöfe. „Seid ihr selbst für alle Zeichen der Hoffnung, eine Präsenz, die Worte und Gesten des Friedens, der Brüderlichkeit und des Respekts fördert. Eine Präsenz, die zur Vernunft und zur Versöhnung einlädt und mit gutem Willen die Spaltungen und Feindschaften überwindet, die sich im Laufe der Zeit geschichtet und verhärtet haben und die immer unüberwindbarer werden. Danke, dass Sie die Flamme der Hoffnung sind, wo sie erloschen zu sein scheint!“
Papst betet am Grab der heiligen Monika
Am 27. August – einen Tag vor dem Gedenktag des heiligen Augustinus – feiert die Kirche den Gedenktag der heiligen Monika, der Mutter des Kirchenvaters. Aus diesem Anlass hat Papst Franziskus am Dienstagnachmittag der Heiligen einen Besuch in der römischen Kirche Sant’Agostino abgestattet, wo Monikas Gebeine ruhen.
Der Heilige Vater betete vor dem Bild der Madonna dei Pellegrini und grüßte beim Verlassen der Kirche „die anwesenden Mönche, Nonnen und Pilger und kehrte dann in den Vatikan zurück“, wie das Presseamt des Heiligen Stuhls in einer Mitteilung verlauten ließ.
Freiwillige Helfer gesucht für das Heilige Jahr
Bevor Papst Franziskus in wenigen Monaten mit der zeremoniellen Öffnung der Heiligen Pforte an Heiligabend das Heilige Jahr feierlich eröffnet, werden noch freiwillige Helfer gesucht. Wie Vatican News berichtet, hatte Italiens Regierung 632 Stellen für ehrenamtliche Helfer für das Heilige Jahr ausgeschrieben.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Die Arbeitszeit ist auf 25 Stunden pro Woche festgelegt, dafür sollen 507,30 Euro pro Monat ausgezahlt werden. Die Bewerber müssen zwischen 18 und 28 sowie Bürger eines EU-Mitgliedsstaates sein.
Bis zum 26. September 2024 können sich Interessierte über das Portal von Caritas Italien bewerben.
Franziskus: Stille und Chorgesang wichtig für Liturgie
Aktuell findet in Italien die 74. Nationale Liturgische Woche statt. Sie wird vom Liturgischen Aktionszentrum organisiert und von der Kirche von Modena-Nonantola ausgerichtet. Die Woche steht unter dem Motto: „In der Liturgie das wahre Gebet der Kirche. Volk Gottes und ars celebrandi. ‚Die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen’ (Hebr 13,15)“.
Über seinen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ließ Papst Franziskus eine Botschaft an die Veranstalter und Teilnehmer veröffentlichen. Darin hebt der Pontifex vor allem die Bedeutung des gemeinsamen Gebets und findet lobende Worte für den liturgischen Chorgesang. „Die Musik in der Liturgie ist kein schmückendes Element, sondern ein integraler und notwendiger Bestandteil der Liturgie, der zusammen mit den anderen Sprachen, aus denen die Liturgie besteht, zur Offenbarung des gefeierten Geheimnisses beiträgt“, heißt es in der Botschaft.
Als dritten Punkt hebt Franziskus die Bedeutung der Stille hervor. In der von Parolin unterzeichneten Botschaft steht: „Der Papst bittet uns daher, der Hektik, dem Lärm und dem Geschwätz, die uns im Alltag untergraben, entgegenzuwirken, indem wir die heilige Stille schätzen, eine beredte Geste, eine günstige Zeit und einen fruchtbaren Raum, um in der Liebe des Herrn zu verweilen, einen kontemplativen Blick zu pflegen, dem Gebet des Herzens Tiefe zu verleihen und sich vom Geist verwandeln zu lassen.“
Als letzten Punkt wird die Förderung des liturgischen Dienstes unterstrichen. „Das Vorhandensein eines vielfältigen Dienstes, der durch die Gemeinschaft in Christus genährt wird, fördert die aktive Teilnahme der Versammlung und die Mitverantwortung an der Mission, wodurch der synodale Charakter der Kirche konkret zum Ausdruck kommt.“
VATICANO: Spezial-Folge über Quito, Ecuador
Zum Schluss wieder ein Filmtipp: Am Samstag erscheint auf dem YouTube-Kanal des katholischen Fernsehsenders EWTN die vorerst letzte Spezial-Folge von „VATICANO“, bevor das wöchentliche Nachrichtenmagazins wieder wie üblich über tagesaktuelle Nachrichten berichtet.
In Vorbereitung auf den bevorstehenden Eucharistischen Weltkongress in Quito, Ecuador, widmet sich diese Folge eben jener Region. Dabei besuchen die EWTN-Reporter Quito und sprechen mit Kirchenvertretern und Hilfsorganisationen vor Ort, die versuchen, die Armut zu bekämpfen und den Menschen eine Perspektive zu geben.
Die VATICANO-Folge von letzter Woche können Sie übrigens hier ansehen:
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