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Theologin Sattler will um Frauenordination „universalkirchlich theologisch argumentativ ringen“

Dorothea Sattler

Die Münsteraner Dogmatikerin Dorothea Sattler hat erklärt, sie wolle um die Priesterweihe für Frauen „universalkirchlich theologisch argumentativ ringen“. Sattler war beim deutschen Synodalen Weg eine von zwei Vorsitzenden des Forums „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ und trat in diesem Kontext bereits für die Frauenordination ein.

Sie sei „sehr froh und dankbar, wie stark sich die Frage internationalisiert hat und im weltkirchlichen Kontext angekommen ist“, sagte Sattler am Montag im Gespräch mit dem Online-Magazin Kirche+Leben. „Es gibt viele Frauen und Männer, auch Bischöfe, weltweit, die sich für die Frage geöffnet haben – etwa in Belgien, Luxemburg, Australien, Irland, der Schweiz.“

Letztlich gelte aber: „Nationalkirchlich ist da nichts zu entscheiden, aber wir stehen in Deutschland auch nicht allein. Die Einsicht scheint sich durchzusetzen, dass hier nicht dekretiert werden darf, sondern auf angemessenem Niveau theologisch argumentiert werden muss.“

Sie selbst wolle, so Sattler, „die mir verbleibende Lebenszeit unter anderem damit verbringen, das Evangelium zu verkündigen und im Maße meiner Möglichkeiten argumentativ zu streiten für die Teilhabe auch von Frauen an allen Diensten und Ämtern in der Kirche“.

Sattler sagte, sie nehme „deutlich wahr, dass auch Frauen – und mir sind in diesem Moment viele vor Augen – Charismen haben, die wir heute bei der Erneuerung der christlichen Mission brauchen. Es ist für die Menschen ein großer Verlust, wenn Kriterien über die Teilhabe an Diensten und Ämtern entscheiden, die nicht der sinnvollen Gestaltung der Evangeliums-Verkündigung dienen, sondern andere Hintergründe haben.“

„Die Stärke des Evangeliums, seine Leuchtkraft, die Mission wird geschwächt, wenn nicht auch Frauen an der amtlichen Verkündigung teilhaben können“, zeigte sich Sattler überzeugt.

Über ihre eigenen jungen Jahre sagte sie, die Frage der Frauenordination habe sich nicht direkt gestellt, weil nur Jungen als Messdiener am Altar dienen konnten: „Ich komme aus einer Pfarrgemeinde, in der ich nicht einmal Messdienerin werden durfte, sodass ich die Offenheit für Frauen im priesterlichen Amt nicht erlebt habe. Heute ist die Frage aber bei den jungen Leuten lebendig im Bewusstsein.“

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