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Nach Schüssen auf Marienbild: Bischof Bonnemain ermutigt zu Vergebung

Bischof Joseph Bonnemain

Der Churer Bischof Joseph Bonnemain hat erklärt, dass er der muslimischen Politikerin Sanija Ameti nach den Schüssen auf ein Marienbild vergebe. Gleichzeitig ermutigte Bonnemain „alle gläubigen Katholiken, Christen, Muslime“ sowie jeden, „der sich in seinen religiösen, menschlichen Gefühlen verletzt fühlt“, ihm in dieser Sache „zu folgen“.

Mit einem Instagram-Post löste Ameti am Wochenende in der Schweiz eine Welle der Empörung aus, wie CNA Deutsch berichtete. In dem inzwischen gelöschten Post zeigte sie Bilder einer Schießübung, bei der sie mit einer Luftpistole auf ein Bild von Maria mit dem Jesuskind zielte, wie der Blick berichtete.

„Auf den Inhalt der Bilder habe ich nicht geachtet“, erklärte Ameti später auf Instagram und entschuldigte sich. „Das war nicht richtig. Tut mir von Herzen leid, falls ich damit jemanden verletzt habe!“ Die Postings wurden kurz nach ihrer öffentlichen Entschuldigung wieder entfernt.

„Sanija Ameti hat mich und damit die christliche Glaubensgemeinschaft um Vergebung gebeten, in einem persönlichen, handgeschriebenen Brief. Wie könnte ich anders, als ihr zu vergeben. Dies habe ich bereits schon in einem persönlichen Schreiben an sie getan“, erklärte Bonnemain.

Der Churer Bischof betonte in seinem Vergebungsaufruf: „Hass und Verfolgung können nicht die Antwort sein.“ Er hob hervor, dass Ameti ihren Fehler eingesehen habe, „einen Fehler, der ihr als Profi in der Politik, Kommunikation und Provokation nicht hätte unterlaufen dürfen“. Dies sei „ein Fehler, den ihr viele nur schwer verzeihen können“.

Vergebung sei ein „Geschenk Gottes, das uns dazu bringt, immer wieder aufeinander zuzugehen“. Sein Aufruf ist deswegen klar: „Als Bischof von Chur bitte ich alle, von Hass, Vergeltung und Rache Abstand zu nehmen. Sanija Ametis Leben verdient denselben Respekt und Schutz, den wir uns für jeden Menschen wünschen, genauso wie für unsere Glaubensüberzeugungen.“

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) verurteilte die Aktion am Montag scharf: „Selbst wenn man von der religiösen Darstellung der Muttergottes absieht, zeugt die Verwendung dieses Bildes von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber der menschlichen Person.“

Die Bischöfe betonten, dass viele Katholiken durch die Aktion in ihren religiösen Gefühlen verletzt wurden. Auch wenn Ametis Entschuldigung begrüßt wurde, hielt die SBK fest: „Trotzdem sind die Bischöfe gehalten, ihre tiefe Missbilligung öffentlich zum Ausdruck zu bringen.“

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