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Papst Franziskus ruft zu Kampf gegen Korruption auf

Papst Franziskus mit Beamten der italienischen „Guardia di Finanza“

Am Festtag des heiligen Matthäus, des Schutzpatrons der italienischen Guardia di Finanza, die ihr 250-jähriges Bestehen feiert, hat Papst Franziskus die anwesenden Beamten aufgerufen, die Korruption zu bekämpfen und die Gesetzmäßigkeit durch einen „neuen Humanismus“ zu fördern.

Der Pontifex sprach am Samstag im Apostolischen Palast vor 300 Beamten der Guardia di Finanza, die für die Finanz- und Steuerüberwachung zuständig ist, aber auch verschiedene Aufgaben wie die Rettung von Migranten im Mittelmeer und humanitäre Hilfe bei Naturkatastrophen übernimmt.

„Ihr Schutzpatron ist der heilige Matthäus (heute ist sein Festtag), ein Apostel und Evangelist. Er war nämlich ein Zöllner, also ein Steuereintreiber – ein Beruf, der zur Zeit Jesu doppelt verachtet wurde, weil er der kaiserlichen Macht unterworfen und korrupt war […]. Matthäus vertrat eine utilitaristische und skrupellose Mentalität, die nur dem ‚Geldgott‘ verpflichtet war“, betonte Papst Franziskus. „Auch heute beeinflusst eine ähnliche Logik das soziale Leben und verursacht Ungleichgewicht und Ausgrenzung: von der Lebensmittelverschwendung – die ein Skandal ist: Lebensmittelverschwendung ist ein Skandal – bis zum Ausschluss der Bürger vom Genuss einiger ihrer Rechte.“

„Auch der Staat kann ein Opfer dieses Systems sein, selbst jene Staaten, die über enorme Ressourcen verfügen, aber finanziell oder vom globalen Markt isoliert bleiben. Wie können wir den Hunger in der Welt von heute erklären, wenn es so viel, so viel Verschwendung in den entwickelten Gesellschaften gibt? Das ist schrecklich“, so Franziskus weiter.

In Bezug auf die Arbeit der Guardia di Finanza betonte Papst Franziskus, dass sie „eure konkrete und tägliche Art und Weise ist, dem Gemeinwohl zu dienen, den Menschen nahe zu sein, die Korruption zu bekämpfen und die Gesetzmäßigkeit zu fördern. Diese Korruption, die unter dem Tisch stattfindet.“

Der Papst wies auch darauf hin, dass „das Wort korrupt an das gebrochene Herz erinnert, das von etwas befleckt, ruiniert ist […]. Korruption offenbart ein asoziales Verhalten, das so stark ist, dass es die Gültigkeit der Beziehungen und die Pfeiler, auf denen eine Gesellschaft beruht, auflöst.“

Aus diesem Grund, so Franziskus, liege die Antwort, die Alternative nicht nur in den Regeln, sondern in einem „neuen Humanismus“, zu dem die „Guardia di Finanza“ mit der Ausbildung junger Menschen, die sich dieser Behörde anschließen wollen, im Blick auf das Gemeinwohl beitragen könne.

Mit Bezug auf den heiligen Matthäus erklärte Papst Franziskus, dass „er in gewissem Sinne von der Logik des Profits zu der der Gerechtigkeit überging. Aber in der Schule Jesu ging er auch über die Gleichheit und die Gerechtigkeit hinaus und lernte die Unentgeltlichkeit kennen, die Selbsthingabe, die Solidarität, Teilhabe und Einbeziehung hervorbringt. Die Unentgeltlichkeit hat nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine menschliche Dimension.“

Papst Franziskus hob dann die Arbeit der Behörde angesichts „der Geißel des Drogenhandels, der Händler des Todes“ hervor: „Euer Dienst endet nicht mit dem Schutz der Opfer, sondern schließt den Versuch ein, die Wiedergeburt derjenigen zu fördern, die Fehler gemacht haben. Ihr handelt mit Respekt und moralischer Integrität und könnt das Gewissen berühren, indem ihr die Möglichkeit eines anderen Lebens aufzeigt.“

Abschließend erinnerte der Papst an einen Staatschef, der ihm einmal sagte, wenn Kinder und alte Menschen lächelten, „dann sei alles nicht so schlimm“, und ermutigte die Guardia di Finanza, ihre Solidaritätsarbeit fortzusetzen „als einen Weg zum Frieden und zur Hoffnung auf eine bessere Zukunft“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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