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Papst Franziskus würdigt „Schaffung von vernünftigen Institutionen und Gesetzen“ in Luxemburg

Papst Franziskus mit Großherzog Henri von Luxemburg und dessen Ehefrau Maria Teresa

Papst Franziskus ist am Donnerstagvormittag in Luxemburg eingetroffen. In seiner ersten Ansprache vor Vertretern der Regierung, der Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps sagte er, es seien „nicht die Größe des Territoriums oder die Zahl der Einwohner unabdingbare Voraussetzungen dafür, dass ein Staat auf der internationalen Bühne eine wichtige Rolle spielen oder zu einem entscheidenden wirtschaftlichen und finanziellen Zentrum werden kann“.

Stattdessen verwies der Pontifex auf „die geduldige Schaffung von vernünftigen Institutionen und Gesetzen, die, indem sie das Leben der Bürger nach Kriterien der Gerechtigkeit und unter Achtung der Rechtsstaatlichkeit regeln, den Menschen und das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellen und den Gefahren von Diskriminierung und Ausgrenzung vorbeugen und entgegenwirken“.

Papst Franziskus sprach zwei Grundthemen seines Pontifikats an, nämlich „die Bewahrung der Schöpfung und die Geschwisterlichkeit“. Eine „echte und ganzheitliche Entwicklung“ dürfe „unser gemeinsames Haus nicht plündern und entwürdigen und keine Völker und sozialen Gruppen außen vor lassen“, mahnte er. „Der Reichtum – vergessen wir das nicht – beinhaltet eine Verantwortung.“

Franziskus bat „um ständige Wachsamkeit, damit die am meisten benachteiligten Nationen nicht übersehen werden, sondern ihnen im Gegenteil geholfen wird, aus ihrer Verarmung herauszukommen. Dies ist ein Königsweg zur Verringerung der Zahl derer, die, oft unter unmenschlichen und gefährlichen Bedingungen, zur Auswanderung gezwungen sind. Möge Luxemburg mit seiner besonderen Geschichte, mit seiner ebenso besonderen geografischen Lage, mit knapp der Hälfte seiner Einwohner, die aus anderen Teilen Europas und der Welt stammen, eine Hilfe und ein Beispiel sein, das den Weg für die Aufnahme und Integration von Migranten und Flüchtlingen weisen kann.“

„Luxemburg kann allen zeigen, welche Vorteile der Frieden gegenüber den Schrecken des Krieges hat, welche Vorteile die Integration und Förderung von Migranten gegenüber ihrer Ausgrenzung hat, welchen Gewinn die Zusammenarbeit der Nationen darstellt im Gegensatz zu den schädlichen Folgen von verhärteten Positionen und der egoistischen und kurzsichtigen oder sogar gewaltsamen Verfolgung von Eigeninteressen“, erklärte der Papst.

„Als Nachfolger des Apostels Petrus, bin ich im Namen der Kirche, die erfahren ist in dem, was den Menschen betrifft, hierher gesandt, auch um zu bezeugen, dass dieses Lebenselixier, diese immer neue Kraft der persönlichen und gesellschaftlichen Erneuerung das Evangelium ist“, betonte er. „Das Evangelium Jesu Christi, das allein in der Lage ist, die menschliche Seele tiefgreifend zu verwandeln und sie fähig zu machen, auch in den schwierigsten Situationen das Gute zu tun, den Hass zum Erlöschen zu bringen und Konfliktparteien zu versöhnen. Mögen alle, jeder Mann und jede Frau, in voller Freiheit das Evangelium Jesu kennenlernen, der in seiner Person Gott und die Menschen versöhnt hat und der, da er weiß, was im menschlichen Herzen ist, dessen Wunden heilen kann.“

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