Buenos Aires, 12 April, 2017 / 9:52 AM
Zum zwanzigsten Mal fand vom 5. bis 10. April der längste Kreuzweg der Welt statt, bei dem rund 200 Gläubige mit dem Fahrrad und dem Auto die Diözese Formosa im Norden Argentiniens durchquerten.
Der Kreuzweg dieser Diözese stand in diesem Jahr unter dem Motto "Durch den Weg des Kreuzes sollen wir Friedensstifter sein". Er führte von Ost nach West auf einem 512 Kilometer langen Weg entlang der Bundesstraße 81, die an der Grenze zu Paraguay verläuft.
Dieser Kreuzweg wurde 1997 vom ersten Bischof Formosas, Monsignore Marcelo Scozzina, ins Leben gerufen und besteht darin, das Gebiet der Diözese zu durchqueren und dabei an vierzehn Stationen Halt zu machen, die mit einem Kreuz gekennzeichnet sind. Jede Station soll an die Geschichte Formosas erinnern, eine "Geschichte von Schmerz und Blut", wie Pater Marcelo Arauja, der zum Organisationsteam gehört, CNA erklärte.
"Aber wir sehen diese Geschichte mit neuen Augen, wir bleiben nicht an der schmerzhaften Vergangenheit hängen, sondern ändern unsere Mentalität und wollen Konstrukteure einer neuen Gesellschaft sein. Daher ist das Motto, das Monsignore Scozzina vorgeschlagen hatte ´Durch das Kreuz zum Licht´ – dieses Motto wird dann jedes Jahr mit einem weiteren Satz ergänzt".
Die Intentionen, die die Gemeinschaft der Gläubigen mitnimmt, reichen von den sozialen Konflikten in anderen Ländern bis hin zu den Problemen vor Ort, die sich aus den jüngsten Überschwemmungen in Argentinien ergeben und hin zur Bitte, dass "die Einheimischen aus der Spirale der Gewalt herauskommen, um Friedensstifter zu sein."
Am 5. April versammelte sich eine Karawane aus 100 Pilgern mit dem Fahrrad auf der Plaza San Martín in Formosa, während es zwei Tage später mit 15 Autos weiterging.
Von Formosa führte der Weg entlang klangvoller Namen als Stationen des Kreuzwegs: Zuerst nach San Hilario, dann nach Gran Guardia, Pirané, Palo Santo, Bartolomé de las Casas, Ibarreta, Pozo del Tigre, Las Lomitas, Juan G. Bazán, Laguna Yema, Los Chiriguanos, Ingeniero Juárez y Línea Barilari.
Unterwegs wurde über die Worte Jesu auf dem Kreuzweg meditiert und für die Geschichte Formosas gebetet, die Schmerz und Opfer kennt. So wurde der Arbeiter gedacht, die das Volk groß gemacht hatten, der Eingeborenen, der Soldaten, Missionare, Ordensleute und all derer, die zum Aufbau der Region beigetragen hatten.
Auf dem Rückweg machten die Pilger in der Ortschaft Pozo del Tigre in der Gegend von Campo Alegre Halt, wo die sterblichen Überreste von Monsignore Scozzina, dem ersten Bischof Formosas und Initiator des Kreuzweges, beigesetzt sind.
Pater Araujo, Pfarrer der Pfarrei Unsere Liebe Frau der Barmherzigkeit in Lomitas, betonte, dass Monsignore Scozzina sich bemüht hatte, "im Volk das geistliche Leben zu säen."
"Sein großes geistliches Erbe sind der Kreuzweg und die Verehrung Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel, der Patronin Formosas, deren Bild an jedem der Eingänge zur Stadt steht. Das Kreuz und die Gottesmutter begleiten und beschützen das Leben und den Glauben auf unserem Weg hin zum ewigen Osterfest, der Begegnung mit dem Herrn", sagte er zum Abschluss.
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