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Papst Franziskus begeht Welttag der Armen mit Messfeier im Vatikan

Papst Franziskus

Anlässlich des Welttags der Armen hat Papst Franziskus am Sonntagmorgen im Petersdom eine Messe gefeiert. Dabei betonte er: „Gerade in der Stunde der Finsternis und der Verzweiflung, in der alles zusammenzubrechen scheint, kommt Gott, schenkt Gott seine Nähe und versammelt uns, um uns zu retten.“

„Jesus lädt uns ein, unseren Blick zu schärfen, in den Ereignissen der Geschichte zu ‚lesen‘ und zu entdecken, dass selbst in der Angst unserer Herzen und unserer Zeit eine unerschütterliche Hoffnung aufleuchtet“, so der Pontifex, der sich in seiner Predigt auf Angst und Hoffnung konzentrierte, „die sich in unseren Herzen stets duellieren“.

Angst sei „ein weit verbreitetes Gefühl in unserer Zeit, in der die sozialen Kommunikationsmittel Probleme und Verletzungen noch verstärken, was die Welt noch unsicherer und die Zukunft noch ungewisser macht“.

Franziskus warnte angesichts von Krieg und Hunger in der Welt, sich selbst „zur Ohnmacht“ zur verurteilten. Man sehe so zwar, „wie die Ungerechtigkeit, die das Leid der Armen verursacht, um uns herum wächst, aber wir schließen uns der resignierten Schar derer an, die aus Bequemlichkeit oder Faulheit denken: ‚So ist die Welt nun mal‘ und ‚ich kann nichts dagegen tun‘.“

„Dann wird auch der christliche Glaube selbst auf eine harmlose Frömmigkeit reduziert, die die Mächte dieser Welt nicht stört und kein konkretes Engagement in der Nächstenliebe hervorbringt“, unterstrich der Papst.

Die Auferstehung sei hingegen „die Hoffnung, die Jesus uns vermitteln will“, leitete er zum zweiten Kernthema seiner Predigt über. Die Gläubigen könnten „dank des Heiligen Geistes diese Hoffnung in der Welt aussäen“.

„Wir sind es, die Lichter der Gerechtigkeit und Solidarität anzünden können und müssen, während die Schatten einer abgeschotteten Welt immer dichter werden“, sagte Papst Franziskus. „Seine Gnade bringt uns zum Leuchten, unser von Mitleid und Liebe durchwirktes Leben wird zu einem Zeichen der Gegenwart des Herrn, der dem Leiden der Armen immer nahe ist, um ihre Wunden zu versorgen und ihr Los zu ändern.“

„Die christliche Hoffnung, die sich in Jesus erfüllt hat und in seinem Reich Wirklichkeit wird, braucht uns und unser Engagement, einen Glauben, der in der Liebe wirksam ist, und Christen, die sich nicht abwenden“, betonte er.

„Liebe Anwesende, an diesem Welttag der Armen möchte ich an eine Warnung von Kardinal Martini erinnern“, schloss der Pontifex. „Er sagte, dass wir uns davor hüten müssen, zu denken, dass es zuerst die Kirche gibt, die in sich selbst bereits fest dasteht, und dann die Armen, um die wir uns kümmern wollen. Tatsächlich werden wir in dem Maße zur Kirche Jesu, in dem wir den Armen dienen, denn nur so ‚wird‘ die Kirche sie selbst […].“

Nach der Messe und dem Angelusgebet steht für Papst Franziskus ein Mittagessen mit 1.300 Bedürftigen in der vatikanischen Audienzhalle auf dem Programm.

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