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Ermutigung, Baby zu behalten: Russisch-orthodoxer Patriarch schreibt an schwangere Frauen

Patriarch Kyrill

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill verschickt im Rahmen eines neuen Projekts, das schwangere Frauen dazu ermutigen soll, ihre Babys zu behalten, Briefe zur Unterstützung neuer Mütter in Russland, wie eine staatliche russische Nachrichtenagentur berichtete.

Berichten zufolge gab es 2022 in Russland 500.000 Abtreibungen, obwohl die Geburtenrate in diesem Jahr den niedrigsten Stand seit einem Vierteljahrhundert erreichte. Inmitten der demografischen Krise in Russland hat sich der Patriarch verpflichtet, die „Tragödie“ der Abtreibung zu bekämpfen.

Ziel der Briefe sei es, die Frauen zu ermutigen, ihre Babys zu behalten, so Natalia Moskvitina, Vorsitzende der Wohltätigkeitsorganisation „Frauen für das Leben“.

„Frauen erhielten Briefe von Seiner Heiligkeit Patriarch Kyrill während ihrer gynäkologischen Termine im kirchlichen Krankenhaus St. Alexis in Moskau“, sagte Moskvitina in einer Erklärung gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. „Diese Briefe sollen Frauen in einer besonders verletzlichen Zeit unterstützen – in der frühen Phase der Schwangerschaft.“

Das Projekt „Hallo, Mama!“ wurde von „Frauen für das Leben“ organisiert, einer Gruppe, die sich für das Leben einsetzt und für das Projekt einen Zuschuss von 5 Millionen Rubel (rund 45.000 Euro) erhalten hat. Sie erhält auch staatliche Mittel. Einem Bericht von RIA Novosti zufolge erstreckt sich das „Hallo, Mama!“-Briefprojekt inzwischen auf 16 Regionen Russlands.

Moskvitina sagte, dass viele Frauen, die sich an das kirchliche Krankenhaus St. Alexis wenden, von anderen Personen in ihrem Leben – Familienmitgliedern oder anderen Institutionen – gedrängt wurden, abzutreiben, anstatt das Kind auszutragen.

„Mütter kommen oft, um eine zweite Meinung einzuholen – entweder weil sie selbst Zweifel haben oder weil sie mehr Informationen über ihre Schwangerschaft wünschen“, sagte sie. „Im Krankenhaus St. Alexis wird eine Abtreibung niemals vorgeschlagen. Stattdessen bemüht sich das Personal, die Frauen zu betreuen und ihnen zu helfen, ihre Schwangerschaft objektiv zu betrachten.“

In seinen Briefen ermutigt und beglückwünscht der russisch-orthodoxe Patriarch die frischgebackenen Mütter und wünscht ihnen „gute Gesundheit, Seelenfrieden und viel Segen von Christus, dem Lebensspender“.

„Ihr erlebt jetzt eine besondere Zeit, in der sich ein großes Wunder Gottes ereignet: Ein neuer Mensch bereitet sich darauf vor, auf die Welt zu kommen“, heißt es in einer Übersetzung des Briefes.

„Die Vorfreude auf die Geburt eines Kindes ist immer sowohl mit Angst als auch mit Freude erfüllt. Aber wie unser Herr Jesus Christus aufruft: Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“, schreibt er und zitiert aus dem Johannesevangelium. „Mögen diese ermutigenden Worte des Erlösers, seine großzügige Hilfe und Liebe Sie auf dem verantwortungsvollen Weg der Mutterschaft stärken.“

Der Brief des Patriarchen erinnert die Mütter: „Ihr seid nicht allein.“ Vielmehr seien sie von Menschen umgeben, die bereit sind, sie zu unterstützen. Der Patriarch verleiht auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Baby „im Sakrament der Taufe mit Christus vereint wird und die Möglichkeit erhält, in der rettenden Gnade Gottes geistig zu wachsen“.

Zusätzlich zu dem Brief erhalten die Patientinnen eine Informationsbroschüre mit dem Titel „Hallo, Mama …“, in der Maßnahmen zur Unterstützung neuer Mütter aufgeführt sind, sowie Gutscheine für verbilligte Waren und ein Paar Babyschuhe, wie eine lokale Zeitung berichtete.

Die Aktion „Hallo, Mama!“ von „Frauen für das Leben“ veranstaltet auch Seminare für Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter, in denen diese lernen, wie sie Frauen bei der Entscheidung für das Leben unterstützen können, und bietet rund um die Uhr eine Hotline zur Unterstützung von Schwangeren an.

Abtreibung ist in Russland bis zur zwölften Schwangerschaftswoche legal, in einigen Fällen auch später. In einigen Gebieten Russlands ist die „Anstiftung zur Abtreibung“ strafbar und wird mit Geldstrafen geahndet. Das Gesundheitsministerium weist die Ärzte an, schwangere Frauen zu ermutigen, nicht abzutreiben.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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