Redaktion, 13 Januar, 2025 / 4:00 PM
Der bekannte Autor und Benediktinerpater Anselm Grün hat sich erneut für die Frauenordination in der katholischen Kirche ausgesprochen. In einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) anlässlich seines bevorstehenden 80. Geburtstags am Dienstag sagte Grün: „Auch für Frauenpriestertum bin ich. Aber das braucht auch Zeit.“
Bereits 2020 hatte er sich zu diesem Thema geäußert und gesagt, er habe „durchaus die Hoffnung“, dass es in 100 Jahren weibliche Priester geben werde, wie CNA Deutsch berichtete. Grün sagte damals: „Denn es gibt keine theologischen Gründe gegen das Priestertum der Frau.“
Papst Johannes Paul II. hat die Frauenweihe in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio Sacerdotalis von 1994 unter Berufung auf die beständige Lehre der Kirche feierlich ausgeschlossen und betont, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.
Die drei Weihegrade – Diakonat, Priesteramt und Bischofsamt – sind im einen Weihesakrament miteinander verbunden, wobei die Weihe aufgrund der Tradition, des Vorbildes Christi und der beständigen Praxis der Kirche nur Männern vorbehalten ist.
Grün sagte außerdem, er wünsche sich, dass der Zölibat „freigestellt“ werde, da „viele Priester ihren Beruf wegen einer Frau aufgeben und trotzdem gute Priester wären“.
Auf den Vorwurf, sich dem „dem Zeitgeist“ anzubiedern, entgegnete Grün: „Ich schöpfe aus dem Christentum, bringe Bibeltexte mit und spreche über Werte wie Glaube, Hoffnung und Liebe.“
Der Benediktinerpater sagte, er habe „während der Studentenrevolution 1968“ begonnen, „neue Wege zu suchen“. Zusammen mit einigen Mitbrüdern hätte er dann die „Zen-Meditation sowie die Psychologie von C. G. Jung“ entdeckt.
Die buddhistische Zen-Meditation zielt auf die Auflösung des Ichs und das Einswerden mit einem unpersönlichen Absoluten. Die christlichen Spiritualität stellt hingegen die persönliche Beziehung zu Gott, dem dreieinigen Schöpfer, in den Mittelpunkt.
Die vatikanische Glaubenskongregation sieht die Reinheit des christlichen Glaubens durch die Zen-Meditation gefährdet, wie Deutschlandfunk Kultur berichtete. In einem Brief an die katholischen Bischöfe aus dem Jahr 1989 hieß es: „Bei der heutigen Verbreitung östlicher Meditationsformen im Raum des Christentums und in kirchlichen Gemeinschaften erleben wir erneut den ernsthaften Versuch, die christliche Meditation mit der nichtchristlichen zu verschmelzen, was nicht ohne Risiken und Irrtümer abgeht. Die Vorschläge in dieser Richtung sind zahlreich und mehr oder weniger radikal. […] [Sie] müssen ständig genau nach Gehalt und Methode überprüft werden, will man nicht in einen verderblichen Synkretismus verfallen.“
C. G. Jung distanzierte sich vom Christentum und betonte ein subjektives, innerpsychologisches Verständnis von Religion.
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