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Für Heiliges Jahr verantwortlicher Erzbischof: „Evangelisierung ist keine Theorie“

Bischof Rino Fisichella präsentiert das Logo für das Jubiläumsjahr 2025, das unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" steht.

Erzbischof Rino Fisichella, der Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung, hat mit Blick auf das Heilige Jahr 2025 betont: „Evangelisierung ist keine Theorie: Sie ist ein Zeugnis, eine lebendige Erfahrung der Weitergabe des Glaubens.“

Im Gespräch mit dem Portal Zenit äußerte sich der Hauptverantwortliche für das Heilige Jahr 2025 zu seinen Eindrücken vom Pilgerstrom in Rom, den kommenden Großereignissen sowie den Folgen des Todes von Papst Franziskus und der Wahl seines Nachfolgers, Papst Leo XIV.

„Jeden Tag verlasse ich mein Zuhause, um zum Dikasterium für die Evangelisierung zu gehen, und muss dabei die Via della Conciliazione in der Nähe des Petersplatzes überqueren“, erzählte Fisichella.

Dort sehe er „immer viele Pilger, die gehen, beten und die Heilige Pforte durchschreiten“: „Jeder, der dort ist, kann das Jubiläumskreuz sehen und die Pilger, die um die Gnade des vollkommenen Ablasses bitten.“ Der vollkommene Ablass bezeichnet im katholischen Verständnis den vollständigen Erlass zeitlicher Sündenstrafen unter bestimmten Bedingungen.

Fisichella betonte die Bedeutung des persönlichen Gebets als öffentliches Zeugnis: „Diejenigen, die beten, geben anderen ein starkes Zeugnis, und es können Fragen aufkommen: Was bedeutet diese Welt, wenn wir im Herzen der Stadt beten? Wer sind diese Menschen, und warum geben sie dieses Zeugnis?“ Solche Momente würden zu einem Anstoß für die Evangelisierung, indem sie zentrale Sinnfragen aufwerfen.

Zur Bilanz sagte er: „Bis heute sind etwa elf Millionen Pilger nach Rom gekommen, um das Jubiläumsjahr zu feiern.“

Im weiteren Verlauf des Jahres seien bedeutende Ereignisse geplant, darunter das Jubiläum der Jugendlichen in Tor Vergata, das an das Jahr 2000 erinnere: „Es werden fast eine Million Menschen erwartet, und es wird ein Ereignis sein, das das Leben der Kirche berühren wird, dank der Begeisterung, die die Jugendlichen gemeinsam erleben werden.“

Ebenso wichtig sei das Jubiläum der Katecheten, da „die Katechese nach wie vor ein wesentlicher Moment für die Weitergabe des Glaubens in unserer katholischen Gemeinschaft ist“.

Als herausragenden Moment kündigte Fisichella die Heiligsprechung zweier junger Männer am 7. September an, nämlich Carlo Acutis und Pier Giorgio Frassati, „die ein Leben in Heiligkeit geführt haben und die jungen Menschen von heute ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen“.

Solche symbolischen Akte seien in früheren Jubiläen üblich gewesen: „Im Jahr 1950 sprach Pius XII. die junge Märtyrerin Maria Goretti heilig. Johannes Paul II. sprach die heilige Faustina als Zeichen der Barmherzigkeit heilig, und Papst Franziskus sprach Mutter Teresa heilig, ein weiteres konkretes Zeichen der Barmherzigkeit Gottes.“

Auf die Frage nach dem Tod von Papst Franziskus sagte Fisichella: „Der Tod von Papst Franziskus hat die gesamte Kirche erschüttert. Wir waren traurig, dass dieser Papst, der dem Volk Gottes so nahestand, uns so unerwartet verlassen hat.“

Dennoch sei das Jubiläum weitergeführt worden, „und dieses Ereignis ermöglichte es uns, es auf eine andere Weise zu erleben. Die Trauer verwandelte sich in Freude: eine Freude, die aus der christlichen Hoffnung geboren wurde.“

Fisichella berichtete von mehreren Begegnungen mit dem neuen Papst: „Bei der ersten Audienz mit ihm sollten wir die Organisation des Jubiläums bestätigen oder Änderungen daran vornehmen. Der Heilige Vater hörte aufmerksam zu und beschloss, fast alle Veranstaltungen zu bestätigen.“

Die Wahl Leo XIV. habe spürbare Auswirkungen gehabt: „Ich muss auch sagen, dass die Begeisterung, die durch die Wahl von Papst Leo XIV. ausgelöst wurde, zu einem Anstieg der Pilgerzahlen geführt hat.“

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