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Kardinal Koch: Es wäre „wünschenswert“, Zugang zur alten Messe „wieder mehr zu öffnen“

Kardinal Kurt Koch im Interview mit EWTN News

Kardinal Kurt Koch hat erklärt, es wäre „wünschenswert“, den Zugang zur sogenannten alten Messe „wieder mehr zu öffnen“, nachdem Papst Franziskus die Feier der überlieferten lateinischen Liturgie massiv eingeschränkt hatte. Koch ist seit inzwischen 15 Jahren Präfekt des vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen.

Im Gespräch mit kath.net sagte Koch am Dienstag, er habe mit Papst Leo XIV. über dieses Thema „nicht gesprochen und möchte keine falschen Hoffnungen wecken“. Dennoch betonte er: „Persönlich würde ich es begrüßen, wenn wir hier einen guten Weg finden könnten.“

„Papst Benedikt XVI. hat einen hilfreichen Weg gewiesen, indem er der Überzeugung gewesen ist, dass etwas, das über Jahrhunderte praktiziert wurde, nicht einfach verboten werden kann“, erinnerte Koch, der seit 2012 Protektor des Neuen Ratzinger-Schülerkreises ist und regelmäßig bei Veranstaltungen über den einstigen Papst spricht. „Das hat mich überzeugt.“

„Papst Franziskus hat diesbezüglich einen sehr restriktiven Weg gewählt“, fuhr der Kardinal fort. „Es wäre gewiss wünschenswert, die nun verschlossene Türe wieder mehr zu öffnen.“

Die überlieferte Liturgie wurde bis in die Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in der ganzen Welt gefeiert, danach allerdings nur von einer kleinen Gruppe von Priestern und Gläubigen bewahrt. Papst Benedikt XVI. hatte 2007 betont, die alte Messe sei niemals abgeschafft worden. Im Kern geht sie zurück auf Papst Gregor den Großen und noch ältere Traditionen.

Koch sprach mit kath.net auch über ein mögliches gemeinsames Osterdatum von Katholiken und orthodoxen Kirchen, die teilweise weiterhin dem veralteten julianischen Kalender folgen, der den Verlauf der Erde um die Sonne innerhalb eines Jahres weniger genau abbildet.

„Mein Hauptanliegen ist, dass wir ein gemeinsames Datum suchen, aber dabei keine neuen Spaltungen in den einzelnen Kirchen und in der ökumenischen Gemeinschaft verursachen“, betonte Koch. „Es wäre wünschenswert und wichtig, ein gemeinsames Osterdatum zu finden, jedoch nur, wenn es nicht zu neuen Spaltungen führt.“

„Mit den orientalisch-orthodoxen und den orthodoxen Kirchen haben wir im Glauben und im Kirchenverständnis sehr viel gemeinsam“, so der Kardinal zum Status des Dialogs. „Die zentrale Frage ist diejenige des Petrusamtes. Auch da gibt es eine gute Ausgangsbasis, da die Orthodoxen eine Rangordnung der Bischofssitze anerkennen, bei der Rom an erster Stelle steht. Die offene Frage ist aber, welche Kompetenzen der Bischof von Rom hat – ist es ein reiner Ehrenprimat oder sind damit bestimmte Aufgaben und Rechte verbunden?“

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