Redaktion, 07 August, 2025 / 11:58 AM
Marine Rosset ist nach weniger als zwei Monaten als Präsidentin der Scouts et Guides de France (SGDF) zurückgetreten. Die sozialistische Politikerin war wegen ihrer öffentlichen Haltung zur Abtreibung und ihrer Lebensweise zunehmend unter Druck geraten.
Die 39-jährige Rosset, Stadträtin von Paris und Mitglied der Parti Socialiste, hatte am 14. Juni die Leitung der größten katholischen Jugendbewegung Frankreichs übernommen. Am 6. August erklärte sie ihren Rücktritt. Wie die französische Tageszeitung Le Monde berichtet, begründete Rosset diesen Schritt damit, dass „die Angriffe zu intensiv geworden waren“.
Rossets Wahl war mit großer Mehrheit erfolgt – 22 der 24 Mitglieder des SGDF-Verwaltungsrats hatten sich für sie ausgesprochen. Doch schon kurz nach der Ernennung entbrannte eine landesweite Debatte, insbesondere in katholischen Kreisen: Rosset lebt in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, hat ein Kind durch künstliche Befruchtung und bekennt sich offen zu einem Recht auf Abtreibung – alles Positionen, die der katholischen Morallehre widersprechen.
In einem Interview mit La Croix erklärte Rosset: „Die Situation war unhaltbar geworden, und mein Wille ist es, die Bewegung zu schützen.“ Sie warf externen Akteuren vor, ihre Person und Ansichten politisch zu instrumentalisieren – darunter „Kommunikations- und sogar Finanzkräfte“.
Katholische Stimmen kritisierten die Personalie: Nach Angaben von Le Monde äußerten mehrere Seelsorger der Bewegung Bedenken, und die Plattform Tribune Chrétienne bezeichnete Rossets Rücktritt als „Ende eines organisierten Missverständnisses“ und betonte, man könne „keine katholische Jugendbewegung führen, während man offen das bestreitet, was die Kirche unverhandelbar lehrt“.
Hinzu kam die politische Brisanz: Im Herbst steht eine Nachwahl im zweiten Pariser Wahlkreis an. Obwohl Rosset nicht selbst kandidieren wollte, hatte sie geplant, sich für den linken Kandidaten starkzumachen – ein weiterer Punkt, der innerkirchliche Spannungen verschärfte.
Nach ihrem Rücktritt übernimmt der bisherige Vizepräsident Pierre Monéger kommissarisch die Leitung der Bewegung, die rund 100.000 Mitglieder zählt.
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