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Stephan I. von Ungarn: Begründer des christlichen Königreichs

Statue von Stephan I. auf der Fischerbastei in Budapest

Heute, am 16. August, gedenkt die katholische Kirche Stephan I. von Ungarn, der dort als Begründer des christlichen Königreichs gilt. Mit seiner bewussten Entscheidung für das westliche Christentum legte er die Ausrichtung Ungarns für Jahrhunderte fest.

Vermutlich 985 ließ er sich durch Bischof Adalbert von Prag taufen und nahm den Namen Stephan an. Während sein Vater Géza trotz Taufe innerlich Heide blieb, erhielt Stephan eine konsequent christliche Erziehung.

Die Heirat 995 mit Gisela, der Schwester des heiligen Heinrich II., der später Kaiser wurde, stärkte die Bindung an die westliche Kirche und brachte deutsche Ritter und Missionare ins Land, die in der Umgestaltung von Staat und Gesellschaft eine entscheidende Rolle spielten.

Nach dem Tod seines Vaters 997 musste Stephan seine Herrschaft im Kampf gegen seinen Verwandten Koppány behaupten, der sich auf das heidnische Senioratsprinzip berief, wonach das älteste männliche Clanmitglied die Führung übernehmen solle. Der Sieg in der Schlacht bei Veszprém, errungen mit bayerischer Unterstützung, endete mit der Hinrichtung Koppánys, dessen zerstückelter Körper in vier Städten als Warnung öffentlich gezeigt wurde.

Im Jahr 1000 entsandte Stephan Abt Astricus zu Papst Silvester II., um die Königswürde zu erbitten. Mit Unterstützung Kaiser Ottos III. übersandte der Papst Krone und Segen. Am Weihnachtsfest wurde Stephan in Esztergom gekrönt – ein Datum, das den Beginn des christlichen ungarischen Staates markiert.

Während seiner Regierungszeit setzte er die Christianisierung konsequent, teils mit Zwang, durch, gründete Kirchen, Klöster, zehn Diözesen und zwei Erzbistümer. Ein königliches Dekret verpflichtete jeweils zehn Dörfer zum Bau einer Kirche.

Seine Gesetze schrieben den sonntäglichen Messbesuch sowie die Beichte vor dem Tod vor. Parallel dazu modernisierte er die Verwaltung, indem er das Land in rund 40 Gespanschaften unter königlichen Beamten gliederte.

Eine persönliche Tragödie ereilte den König 1031, als sein Sohn und Thronerbe Emmerich bei einem Jagdunfall starb. Um einen Rückfall in heidnische Strukturen zu verhindern, ließ Stephan seinen heidnisch gesinnten Vetter Vazul blenden und ernannte seinen christlichen Neffen Peter Orseolo zum Nachfolger.

Stephan starb am 15. August 1038 und wurde in der von ihm errichteten Basilika von Székesfehérvár beigesetzt, die zur Krönungskirche der ungarischen Könige wurde.

Die Heiligsprechung erfolgte im Jahr 1083 unter König Ladislaus I. gemeinsam mit Emmerich und Bischof Gerhard von Csanád. Bei der späteren Öffnung seines Grabes wurde seine rechte Hand unversehrt vorgefunden – die sogenannte „Heilige Rechte“, die bis heute als die bedeutendste ungarische Reliquie gilt und in der Budapester Stephansbasilika aufbewahrt wird.

Ursprünglich wurde am 20. August, dem Tag der Heiligsprechung, der zentrale ungarische Nationalfeiertag begangen, an dem die Staatsgründung gefeiert wurde. Noch heute findet an diesem Tag eine Prozession mit der Reliquie und ein Feuerwerk statt.

Stephan I. bleibt als „Apostolischer König“ und Schutzpatron Ungarns eine der prägendsten Gestalten der Landesgeschichte. Sein Werk, die feste Einbindung Ungarns in das westliche Christentum und die Schaffung eines zentralisierten Königreichs, prägt das Selbstverständnis der Nation bis heute.

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