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Papst Franziskus erbittet Gottes Trost für die Eltern von Charlie Gard

Charlie Gard mit seinen Eltern Chris und Connie.

Papst Franziskus, der aufmerksam den Fall Charlie Gards verfolgt hatte, drückte den Eltern des Babies seine Nähe aus "in dieser Zeit unermesslichen Leids", nachdem sie nun entschieden haben, ihren langen juristischen Kampf zu beenden und "ihren Sohn zu den Engeln gehen zu lassen."

Greg Burke, Sprecher des Presseamtes des Heiligen Stuhls, gab gestern in einer Mitteilung bekannt, dass "Papst Franziskus für Charlie und seine Eltern bete und sich ihnen in dieser Zeit unermesslichen Leids besonders nahe fühle.“

"Der Heilige Vater fordert dazu auf, uns im Gebet zu vereinen, damit sie den Trost und die Liebe Gottes erfahren können", so Burke.

Chris Gard und Connie Yates, die Eltern des elf Monate alten Charlie, teilten gestern mit, dass sie ihren juristischen Kampf gegen das britische Great Ormond Street Krankenhaus beenden werden, denn die Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Babies habe einen Punkt erreicht, an dem es "kein Zurück mehr gebe" und die experimentelle Behandlung, die sie anstrebten, sei nun nicht mehr durchführbar.

In einer Botschaft an die Presse verkündeten die Eltern des Kindes, sie hätten "als liebevolle Eltern Charlies entschieden, dass die weiteren Bemühungen um eine Behandlung nun nicht mehr zum Besten von Charlie sind und dass wir unseren Sohn gehen lassen – zu den Engeln."  

Ein Sprecher der Bischofskonferenz von England und Wales drückte den Eltern die Nähe der Kirche und das Mitgefühl für "Sie und ihren Sohn" aus.

"Wir alle beten für Charlie, seine Eltern und seine Familie und hoffen, dass sie als Familie in den nächsten Tagen Unterstützung erhalten und Raum, um Frieden zu finden."

"Ihr Abschied von ihrem kleinen und kostbaren Baby rührt die Herzen aller, die wie Papst Franziskus, ihre traurige und komplexe Geschichte verfolgt haben. Das Leben von Charlie wird bis zu seinem natürlichen Ende mit Liebe wertgeschätz werden" erklären die Bischöfe.

Charlie Gard wurde im September 2016 ins Great Ormond Street Krankenhaus in London (UK) eingeliefert. Dort diagnostizierten die Ärzte ein mitochondriales Depletionssyndrom, eine seltene genetische Krankheit, die progressive Muskelschwäche verursacht und im ersten Lebensjahr zum Tod führen kann.

Seine Eltern hatten mehr als eine Million Dollar gesammelt, um ihr Kind in die Vereinigten Staaten zu bringen, damit eine experimentelle Therapie zur Anwendung käme. Das britische Krankenhaus verihnderte dies und erhielt nach einem langen juristischen Kampf vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte die Ermächtigung, die lebenserhaltenden Maschinen abzuschalten.

Neuere Erkenntnisse führten dann dazu, dass das Krankenhaus eine neue Prüfung des Falles vor Gericht beantragte und das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten verlieh Charlie und seinen Eltern die US-Staatsbürgerschaft, damit sie einreisen und die Behandlung durchführen könnten. Aber es war schon zu spät.

Die letzten Untersuchungen von Charlies Gesundheitszustandes ergaben, dass seine Krankheit bis zu einem Punkt fortgeschritten sei, von dem es "kein Zurück mehr gibt."

"Jetzt werden wir die letzten kostbaren Momente mit unserem Sohn Charlie verbringen, der seinen ersten Geburtstag, der in nur zwei Wochen ist, leider nicht mehr erleben wird" sagten die Eltern und baten um Privatsphäre.

Am Ende ihrer Botschaft versicherten die Eltern ihrem Baby: "Wir lieben dich sehr. Wir haben dich immer geliebt und werden dich immer lieben. Es tut uns leid, dass wir dich nicht retten konnten."

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