Redaktion, 20 Oktober, 2025 / 4:00 PM
Ein von Papst Leo XIV. signiertes weißes BMW-Motorrad wurde bei einer Auktion von RM Sotheby's in München für 130.000 Euro versteigert. Der Erlös kommt dem katholischen Hilfswerk Missio Österreich zugute und ist konkret für Kinder in Madagaskar bestimmt.
Im September wurde das Motorrad, eine BMW R18 Transcontinental, von der christlichen Motorradgruppe „Jesus Biker“ aus Schaafheim in Südhessen nach Rom gebracht. Die dreitägige „Peace-Ride“-Tour führte über Altötting und Verona zum Petersplatz in Rom. Dort segnete und signierte Papst Leo XIV. das schneeweiße Motorrad am 3. September während seiner Generalaudienz.
Pater Karl Wallner OCist, der Nationaldirektor von Missio Österreich, sagte gegenüber EWTN News, der Papst habe erzählt, dass er in seiner Jugend selbst Motorrad gefahren sei. Er habe sich von sich aus auf das Motorrad gesetzt und es signiert, denn es gehe um eine ernste Sache. Der Besuch beim Papst sei kein „Gag“ gewesen, sondern solle den „Ärmsten der Armen“ helfen.
„Wir werden versuchen, es zu verkaufen und so viel wie möglich zu sammeln, um Kindern zu helfen, die in Madagaskar Opfer von Menschenhandel geworden sind“, so Wallner.
Den Zuschlag bei der Versteigerung erhielt Helmut Volz aus dem unterfränkischen Leidersbach. Volz hatte die Peace-Ride-Fahrt als Sanitäter des Roten Kreuzes begleitet. „Es war mir ein Herzensanliegen, dass dieses Motorrad einen möglichst hohen Preis erzielt“, sagte Volz der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Thomas Draxler, der Gründer der „Jesus Biker“, zeigte sich gegenüber Domradio überrascht, dass jemand aus den eigenen Reihen das Motorrad ersteigerte: „Das ist ein ganz bescheidener Mensch.“
Die BMW R18 Transcontinental wurde vom Motorradhaus Witzel in Sennfeld bei Schweinfurt maßgeschneidert. Das Fahrzeug erhielt eine perlmuttfarbene Lackierung, die an das päpstliche Weiß etwa des Papamobils angelehnt ist.
BMW Motorrad Deutschland hatte das Motorrad gespendet. Markus Flasch, der CEO von BMW Motorrad, und Michael Sommer, der Leiter von BMW Motorrad Deutschland, übergaben es persönlich an den Papst.
Obwohl der Startpreis bei 30.000 Euro lag, stieg das Gebot schnell auf die finale Summe von 130.000 Euro. Der Käufer muss zusätzlich 20 Prozent Gebühren sowie 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen.
Sämtliche Erlöse kommen Kindern in Madagaskar zugute, die unter sklavenähnlichen Bedingungen in Mica-Minen arbeiten. Es handelt sich um etwa 20.000 Menschen in 176 Minen. Die Hälfte der Personen sind Kinder. Mica, auch Glimmer genannt, ist ein Mineral, das Kosmetika, Lacken und Elektronikgeräten Glanz verleiht.
Für ein Kilogramm Mica erhalten die Familien nur fünf Cent, während der Rohstoff weiterverarbeitet in China für 12 Euro verkauft wird – ein Preisaufschlag von über 5.600 Prozent.
Wallner sagte zur Versteigerung: „Ich danke den Jesus Bikern für diese einzigartige Idee und ihren Einsatz für tausende Kinder auf Madagaskar. Mit dem Erlös können wir Kinder aus der Sklaverei befreien und ihnen durch Bildung eine Zukunft schenken. Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg.“ Gemeinsam mit der örtlichen Nichtregierungsorganisation „Tsimoka“ soll eine Schule für gerettete Minenkinder errichtet werden.
Die „Jesus Biker“ hatten bereits 2019 eine ähnliche Aktion durchgeführt: Damals signierte Papst Franziskus eine Harley-Davidson, die für 56.000 Euro versteigert wurde – deutlich weniger als die erhofften 300.000 Euro.
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