Redaktion, 21 Oktober, 2025 / 9:00 AM
Das schweizerische Bistum Sitten steckt in einer Finanzkrise. Eine vom Bischof eingesetzte „Taskforce“ warnt, dass die Diözese in wenigen Jahren zahlungsunfähig sein könnte, wenn keine entschlossenen Sparmaßnahmen greifen, wie das Portal kath.ch berichtete.
Laut Paul Schnidrig, dem Leiter einer von Bischof Jean-Marie Lovey eingesetzten Taskforce, könnte die Diözese innerhalb von vier Jahren zahlungsunfähig sein, sollte sich die derzeitige Entwicklung fortsetzen.
Die „Taskforce“ arbeitet an mehreren Ansätzen. So wird beispielsweise geprüft, ob die direkt von den Gemeinden subventionierten Pfarreien finanziell zu bestimmten Leistungen des Bistums beitragen könnten, um dessen finanzielle Situation auszugleichen. Messen und Sakramente sollten jedoch weiterhin kostenlos bleiben.
So belief sich das Jahresbudget des Bistums auf 2,5 Millionen Franken. Im Jahr 2024 belief sich der Betriebsverlust auf 660.000 Franken. Der Kanton Wallis unterstützt das Bistum mit einer jährlichen Subvention von 550.000 Franken.
Um die verbleibenden Ausgaben zu decken, sind Spenden, insbesondere das traditionelle Bistumsopfer an Allerheiligen, unerlässlich. Bei dieser Spendenaktion der katholischen Kirche geben Gläubige freiwillig Geld für die Finanzierung ihres Bistums. Sie stellt eine der Haupteinnahmequellen einer Diözese dar. Im Jahr 2025 hofft man, durch die Sammlung an Allerheiligen etwa 600.000 Franken einzunehmen.
Mehrere Faktoren haben das Finanzloch zuletzt vergrößert: Dazu zählen Kirchenaustritte, der Rückgang von Spenden sowie Kosten für die Missbrauchsstudie und die damit verbundenen Maßnahmen. Die Zahl der katholischen Gläubigen im Wallis ist in den vergangenen zehn Jahren um 3,5 Prozent zurückgegangen.
Für das Jahr 2026 wird erneut ein Defizit im Budget erwartet. Der Entwurf dafür wurde bereits erarbeitet und befindet sich in der Endphase. Er enthält konkrete Maßnahmen und rechnet mit einem deutlich geringeren Defizit als 2024.
Einen klassischen Konkurs kann das Bistum aufgrund seines kirchenrechtlichen Status nicht anmelden, da es nicht dem Zivil-, sondern dem kanonischen Recht untersteht. Sollten die Einnahmen künftig weiterhin hinter den Ausgaben zurückbleiben, müssten die kirchlichen Dienstleistungen zwangsläufig reduziert werden.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
Unsere Mission ist die Wahrheit. Schließen Sie sich uns an!
Ihre monatliche Spende wird unserem Team helfen, weiterhin die Wahrheit zu berichten, mit Fairness, Integrität und Treue zu Jesus Christus und seiner Kirche.
SpendenDie Besten katholischen Nachrichten - direkt in Ihren Posteingang
Abonnieren Sie unseren kostenlosen CNA Deutsch-Newsletter.