Redaktion, 24 Oktober, 2025 / 9:00 AM
Der Chef der CDU in Baden-Württemberg, der im nächsten Jahr dort Ministerpräsident werden könnte, hat betont, es gebe „nur den Christen Manuel Hagel, der Politik macht“, nicht aber „den Politiker Manuel Hagel, der auch Christ ist“.
Im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ (aktuelle Ausgabe) sagte der Katholik: „Die CDU ist nicht irgendeine Partei. Konservative Parteien gibt es viele in Europa, aber eine solche christdemokratische Partei wie die CDU – oder die CSU in Bayern – die findet man so schnell kein zweites Mal. Das ‚C‘ ist unsere Ur-DNA, unser Kompass und unsere Wurzel. Aus diesem ‚C‘ leiten wir alle unsere Grundüberzeugungen ab.“
„Als Christdemokraten müssen wir uns nicht entscheiden, ob wir konservativ, christlich-sozial oder liberal sind – wir sind alles in einem“, fuhr Hagel fort. „Genau das macht uns stark. Die CDU ist dann ganz bei sich selbst, wenn sie ihre Positionen aus diesem ‚C‘ schöpft.“
„Wir müssen klar benennen, welche Werte unser Grundgesetz, unsere Landesverfassung und unsere Republik tragen“, forderte Hagel. „Sie alle bauen auf einem christlichen Wertefundament auf. Hier müssen wir die Brücke ins 21. Jahrhundert schlagen.“
Ausdrücklich ging der Vorsitzende der CDU in Baden-Württemberg auf den Lebensschutz ein und zeigte sich „jedem dankbar, der sich in der Debatte um Frauke Brosius-Gersdorf klar für den Lebensschutz eingesetzt hat“. Die Juristin war von der SPD als Richterin für das Bundesverfassungsgericht nominiert worden. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte seine Unterstützung signalisiert, aber letztlich zog Brosius-Gersdorf ihre Kandidatur zurück, weil ihre wohlwollende Haltung gegenüber Abtreibungen auch in den Reihen der CDU auf Widerstand stieß.
„Für uns Christen ist klar: Christus begegnet uns im Schwachen – im ungeborenen wie im sterbenden Menschen“, so Hagel. „Darum darf es uns nicht kalt lassen, wenn ältere Menschen sagen, sie wünschten sich aktive Sterbehilfe, nur um ihre Angehörigen nicht zu belasten. Solche Sätze sind ein Alarmsignal für unsere Gesellschaft und für unsere Haltung zu Alter, Würde und Solidarität. Der Fixpunkt, der uns in diesen Fragen den Weg weist, ist klar: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist nicht nur ein Satz im Grundgesetz, sondern der Kern christlicher Anthropologie, aus dem wir unsere Position zum Lebensschutz ableiten.“
Der Politiker sprach sich für den Erhalt der gegenwärtigen gesetzlichen Lage zur Abtreibung aus. Man habe „nach harten Debatten einen gesellschaftlichen Kompromiss gefunden. Meine ganze politische Erfahrung sagt mir: Wer diesen Kompromiss aufbricht, wird nicht zu einer besseren Lösung kommen, sondern neue Fronten und tiefe Spaltungen aufreißen.“ So gelte: „Mehr Streit würde am Ende zu weniger Lebensschutz führen.“
Seit einigen Jahrzehnten schon sind Abtreibungen zwar weiterhin als Straftat im Gesetz verankert, das aber unter bestimmten Umständen keine Anwendung findet. Vor diesem Hintergrund sterben in Deutschland jährlich mehr als 100.000 Menschen im Mutterleib durch Abtreibungen. Vor allem in der letzten Legislaturperiode gab es Bestrebungen, die vorgeburtliche Kindstötung zu erleichtern und ganz außerhalb des Strafrechts zu regeln.
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