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Vatikan kritisiert Ernennung von Sarah Mullally zur „Erzbischöfin von Canterbury“

Kardinal Kurt Koch

Die Berufung von Sarah Mullally zur ersten anglikanischen Erzbischöfin von Canterbury stößt im Vatikan auf deutliche Kritik. Kurienkardinal Kurt Koch, der Leiter des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, äußerte bei einem Symposium in Vallendar erhebliche Bedenken hinsichtlich der Zukunft des ökumenischen Dialogs.

Mullally soll ihr Amt im März 2026 antreten und wird damit die erste Frau an der Spitze der „Kirche von England“. Als Reaktion auf ihre Ernennung kündigte die Global Anglican Future Conference (GAFCON) Ende Oktober 2025 ihren vollständigen Austritt aus den bisherigen kirchlichen Strukturen an, wie CNA Deutsch berichtete.

Koch sieht darin laut der Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) ein zentrales Problem für die weitere Zusammenarbeit: „Mit wem werden wir künftig den Dialog führen, wenn die anglikanische Weltgemeinschaft so sehr gespalten ist?“

Laut eigenen Angaben vertritt die GAFCON-Bewegung rund 80 Prozent der weltweiten Anglikaner. Sie erklärte, sie stelle nun selbst die „Weltgemeinschaft Anglikanischer Kirchen“ dar.

Laurent Mbanda, anglikanischer Erzbischof von Ruanda und Vorsitzender der GAFCON-Primatenkonferenz, kündigte für März 2026 in Abuja die offizielle Gründung einer neuen „Globalen Anglikanischen Gemeinschaft“ an.

Die Bewegung lehnt zudem die vier traditionellen „Instrumente der Gemeinschaft“ ab: den anglikanischen Erzbischof von Canterbury, die Lambeth-Konferenz der anglikanischen Bischöfe, den Anglikanischen Konsultativrat und die Primatenversammlung.

GAFCON-Mitgliedskirchen werden aufgefordert, Verweise auf die Kirchengemeinschaft mit Canterbury aus ihren Statuten zu streichen und keine finanziellen Beiträge mehr an die bisherigen Strukturen zu leisten.

Für Rom stellt diese Spaltung der anglikanischen Gemeinschaft ein ernstes ökumenisches Dilemma dar. Das Dikasterium unter Kardinal Koch führt seit Jahrzehnten Gespräche mit der „Kirche von England“ – in der Hoffnung auf theologische Annäherung, insbesondere in Fragen von Eucharistie, Amtsverständnis und Kirchengemeinschaft. Doch bislang blieben durchschlagende Fortschritte aus. Stattdessen hat sich die anglikanische Gemeinschaft weiter von der katholischen Kirche entfernt.

Nun scheint selbst die Gesprächsgrundlage zu zerbrechen: Die anglikanische Weltgemeinschaft ist zu zersplittert, um als einheitlicher Partner im ökumenischen Dialog aufzutreten.

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