Freitag, Dezember 05, 2025 Spenden
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Erste Frau im Amt des Geistlichen Leiters des BDKJ beschreibt sich als Feministin

Lisa Quarch

Als „Feministin“ und Theologin will Lisa Quarch künftig die Geistliche Leitung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) prägen. Bei der außerplanmäßigen Hauptversammlung des Dachverbandes wurde die 29-jährige Pastoralreferentin am Wochenende zum neuen Geistlichen Leiter gewählt.

„Für mich ist das überhaupt kein Widerspruch“, sagte Quarch auf die Frage, wie sich Theologie und Feminismus miteinander vereinbaren ließen. Sie habe Theologie studiert und dabei „einen feministischen Blick auf die Theologie kennengelernt“.

Das Christentum könne sie nur „emanzipatorisch“ denken. In der biblischen Botschaft erkenne sie eine „Geschichte der Befreiung“. Es gehe darum, „dass Menschen freier werden und so sein können, wie sie von Gott geschaffen wurden“.

Bevor sie kandidieren konnte, musste die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) zustimmen. „Es gibt natürlich Personen, die sich schwer damit tun, dass es zum ersten Mal kein Priester ist, sondern eine junge Frau, die sich noch dazu als Feministin bezeichnet“, erklärte Quarch im Interview mit katholisch.de.

Das sei „für einige offenbar herausfordernd“, die meisten Rückmeldungen seien aber positiv gewesen. Viele hätten gesagt: „Das ist ein guter und wichtiger Schritt für den BDKJ als Dachverband.“

Rückblickend sprach Quarch auch über Zweifel während ihres Theologiestudiums. „Im Laufe meines Studiums gab es immer wieder Momente, in denen ich mir die Zeit genommen habe, um mich zu fragen, ob die Kirche der richtige Ort ist, für den ich mich als Person mit allen Ressourcen einbringen möchte“, sagte sie.

Ein Austritt sei jedoch letztlich „keine Option“ gewesen. „Die katholische Kirche ist meine spirituelle Heimat, meine Theologie ist eine katholische Theologie und das ist der Ort, an dem ich leben, glauben und arbeiten möchte.“

Die Diskussion um feministische Theologie bleibt innerhalb der Kirche umstritten. Während sie an vielen theologischen Fakultäten akademisch gefördert wird, äußert sich das kirchliche Lehramt kritisch.

Papst Johannes Paul II. hob in seinem Apostolischen Schreiben Mulieris dignitatem (1988) die „Würde und Berufung der Frau“ hervor und forderte einen „neuen Feminismus“, der die gegenseitige Ergänzung von Mann und Frau betone. Zugleich lehnte er Ansätze ab, die die Geschlechterdifferenz als bloßes soziales Konstrukt verstanden.

Damit verfolgt das Lehramt eine differenzierte Linie: Es erkennt die Bedeutung der Frau wie zu allen Zeiten an und hält dabei an der Schöpfungsordnung und der natürlichen Unterscheidung der Geschlechter fest.

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