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Die wichtigsten Bibelstellen zu Weihnachten kurz erklärt

Heilige Schrift

Wer nach einem Bibelvers zu Weihnachten sucht, möchte in der Regel mehr als nur eine schöne Zeile für eine Karte finden. Weihnachten erzählt davon, wer Jesus ist und warum seine Geburt die Welt verändert hat.

Die Heilige Schrift spannt dabei einen Bogen von der konkreten Krippenszene bis zur großen theologischen Deutung: Gott selbst kommt den Menschen nahe. Die folgenden Stellen bilden gewissermaßen die „Hauptachsen“ der Weihnachtsbotschaft.

Lk 2: Die Geburt Jesu

Die klassische Weihnachtsgeschichte findet sich im Lukasevangelium, Kapitel 2, und verankert die Geburt Jesu bewusst in Zeit und Geschichte: Volkszählung, Weg nach Betlehem, Hirten auf dem Feld. Im Zentrum steht die Aussage des Engels: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr“ (Lk 2,11).

Wichtig ist auch das Zeichen, das genannt wird: „Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt“ (Lk 2,12). Armut und Unscheinbarkeit sind hier keine Nebensache, sondern theologische Aussage. Gottes Macht zeigt sich nicht zuerst im Glanz, sondern in demütiger Nähe.

Deshalb endet die Szene mit Anbetung und Weitergabe: Die Hirten gehen, sehen, erzählen – und werden zu ersten Zeugen (vgl. Lk 2,16–18). Weihnachten ist bei Lukas von Anfang an öffentlich. Die Freude gilt „dem ganzen Volk“ (Lk 2,10).

Ein zweites Motiv hilft bei der Einordnung: „Maria aber bewahrte alle diese Worte und dachte darüber nach“ (Lk 2,19). Weihnachten ist nicht nur Stimmung, sondern auch Betrachtung. Das Geheimnis erschließt sich, wenn man es im Glauben im Herzen bewegt.

Mt 1–2: Josef, der „Gerechte“, und die Sterndeuter

Matthäus erzählt die Weihnachtsgeschichte anders als Lukas. Bei ihm stehen nicht die Hirten, sondern Josef, Schriftzitate und die Heidenvölker, die durch die Sterndeuter vertreten sind, im Vordergrund. Zunächst ist die Rolle Josefs zentral. Er wird als „gerecht“ beschrieben (Mt 1,19). Damit ist kein kühler Gesetzesvollzug gemeint, sondern ein Mensch, der Gottes Willen ernst nimmt und zugleich barmherzig handelt.

Der Engel ruft ihn in die Verantwortung: „Fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist“ (Mt 1,20). Weihnachten bedeutet hier: Gott handelt wirklich, und der Mensch wird in dieses Handeln hereingerufen als Mitwirkender.

Besonders ist die Aussage über den Namen Jesu: „Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“ (Mt 1,21). Dieser Vers ergänzt viele „friedliche“ Weihnachtszitate um einen entscheidenden Punkt. Der Friede, den Christus bringt, ist mehr als ein Gefühl. Er wurzelt in Versöhnung, Erlösung und Befreiung von Sünde.

Matthäus bindet das Geschehen ausdrücklich an die alttestamentliche Erwartung zurück: „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen … und man wird ihm den Namen Immanuel geben“ – das heißt: „Gott ist mit uns“ (Mt 1,23). Weihnachten wird so als Erfüllung gelesen. Gott taucht nicht kurzfristig auf, sondern führt eine lange Verheißungsgeschichte zu ihrem Ziel.

In Mt 2 weitet sich der Horizont. Die Sterndeuter stehen dafür, dass Christus nicht nur für eine bestimmte Gruppe kommt. Sie fragen: „Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (Mt 2,2).

Während Herodes erschrickt und seine Macht sichern will, gehen die Sterndeuter den Weg der Suche und der Anbetung. Am Ziel „fielen sie nieder und huldigten ihm“ (Mt 2,11). Weihnachten enthält damit beides: die Freude der Suchenden und den Widerstand der Mächtigen.

Joh 1,14: Der theologische Schlüsselvers

Wenn man einen theologischen Schlüsselvers zu Weihnachten nennen soll, ist es häufig Johannes 1,14: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Johannes legt den innersten Grund frei. Wer in Betlehem geboren wird, ist das „Wort“ (Logos) Gottes, Gottes Selbstmitteilung und Gottes Ausdruck in Person.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Entscheidend ist das Wort „Fleisch“. Es meint nicht einen bloßen Schein, nicht nur Geist, sondern wirkliche Menschlichkeit: verletzlich, begrenzt, leiblich. Weihnachten ist deshalb nicht nur der Beginn einer Biografie, sondern der Beginn der Menschwerdung Gottes.

Der Satz „hat unter uns gewohnt“ erinnert bewusst an das Aufschlagen eines Zeltes. Gott macht keinen kurzen Besuch, sondern nimmt Wohnung mitten in der menschlichen Geschichte.

Johannes ergänzt, dass in diesem Kommen „Herrlichkeit“ aufscheint – „voll Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14). Das bewahrt vor einem Missverständnis: Die Niedrigkeit der Krippe ist nicht Gottes Schwäche, sondern die Weise, in der seine Herrlichkeit als Gnade sichtbar wird.

Jes 9: Alttestamentliche Verheißung

Weihnachten wird in der Kirche nicht nur rückblickend gelesen, sondern auch aus der Verheißung heraus verstanden. Ein klassischer Text dafür ist Jesaja 9. Der Abschnitt beginnt mit dem Bild des Lichts: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht“ (Jes 9,1). Das passt zu Weihnachten, weil die Geburt Christi als Beginn einer neuen Zeit gedeutet wird. Nicht alle Probleme verschwinden, aber ein wirkliches Licht tritt in die hoffnungslose Nacht der Welt.

Es folgt die bekannte Verheißung: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt“ (Jes 9,5). Dieser Vers ist einer der ältesten „Weihnachtssätze“ der Bibel. Er entstand lange vor Betlehem und wird von Christen messianisch gelesen.

Die Titel, die Jesaja nennt, sind groß: „Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens“ (Jes 9,5). Damit wird deutlich: Das Kind ist nicht bloß Symbol. An ihm hängt die Verheißung von Herrschaft und Frieden.

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