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Acht Dinge, die Sie über die Unbefleckte Empfängnis wissen sollten

Von Diego Velázquez um 1618 gemalt: Die Unbefleckte Empfängnis.

Auch wenn Papst Franziskus und viele Bistümer am gestrigen 8. Dezember das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis gefeiert haben: In den meisten deutschsprachigen Diözesen wird der Feiertag heute gefeiert, der apostolischen Ursprungs ist und von Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854 durch die Bulle Ineffabilis Deus als Dogma verkündet wurde.

Diese acht Dinge sollte jeder Katholik darüber wissen:

1. Auf wen bezieht sich die Unbefleckte Empfängnis?

Es herrscht manchmal die Meinung, sie würde die Empfängnis Jesu durch die Jungfrau Maria betreffen. Dieses Hochfest bezieht sich aber nicht auf dieses Ereignis, sondern auf die besondere Art und Weise, in der Maria empfangen wurde. Diese Empfängnis war keine jungfräuliche (das heißt, Maria hatte einen menschlichen Vater und eine menschliche Mutter), aber sie war auf andere Weise besonders und einzigartig.

2. Was ist die Unbefleckte Empfängnis?

Eine Erklärung dazu findet sich im Katechismus der Katholischen Kirche:

490 Da Maria zur Mutter des Erlösers ausersehen war, "ist sie von Gott mit den einer solchen Aufgabe entsprechenden Gaben beschenkt worden (LG 56). Bei der Verkündigung grüßt sie der Engel als "voll der Gnade" (Lk 1,28).  Um zur Ankündigung ihrer Berufung ihre freie Glaubenszustimmung geben zu können, mußte sie ganz von der Gnade Gottes getragen sein.

491 Im Laufe der Jahrhunderte wurde sich die Kirche bewußt, daß Maria von Gott "mit Gnade erfüllt" (Lk 1,28), schon bei ihrer Empfängnis erlöst worden ist. Das bekennt das Dogma von der unbefleckten Empfängnis, das 1854 von Papst Pius IX. verkündigt wurde: daß die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch die einzigartige Gnade und Bevorzugung des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, von jeglichem Makel der Urschuld unversehrt bewahrt wurde" (DS2803)

3. Bedeutet das, dass Maria nie gesündigt hat?

Ja. Aufgrund dieser Form der Erlösung, die Maria im Moment ihrer Empfängnis zuteil geworden ist, wurde sie nicht nur vor der Erbsünde bewahrt, sondern auch vor jeder persönlichen Sünde.

Der Katechismus erklärt:

493 Die ostkirchlichen Väter nennen die Gottesmutter "die Ganzheilige [Panhagia]"; sie preisen sie als "von jeder Sündenmakel frei, gewissermaßen vom Heiligen Geist gebildet und zu einer neuen Kreatur gemacht" (LG 56). Durch die Gnade Gottes ist Maria während ihres ganzen Lebens frei von jeder persönlichen Sünde geblieben.

4. Heißt das, dass Maria nicht nötig hatte, dass Jesus für sie am Kreuz starb?

Nein. Die Zitate besagen, dass Maria unbefleckt empfangen wurde, als Teil ihres "Voll-der-Gnade-Seins" und so "vom Moment ihrer Empfängnis an erlöst" aufgrund einer "einzigartigen Gnade und eines einzigartigen Privilegs des allmächtigen Gottes und kraft der Verdienste Jesu Christi, des Erlösers des Menschengeschlechtes."

Der Katechismus sagt:

(Die Geschichte geht unten weiter)

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492 Daß sie vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an im Glanz einer einzigartigen Heiligkeit erstrahlt (LG 56) kommt ihr nur Christi wegen zu: Sie wurde im Hinblick auf die Verdienste ihres Sohnes auf erhabene Weise erlöst" (LG 53). Mehr als jede andere erschaffene Person hat der Vater sie "mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch [die] Gemeinschaft mit Christus im Himmel" (Eph 1.3). Er hat sie "erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit sie in Liebe heilig und untadelig vor ihm lebe" [Vgl. Eph. 1,4].

508 Unter den Nachkommen Evas hat Gott die Jungfrau Maria zur Mutter seines Sohnes erwählt. "Voll der Gnade" ist sie "die erhabenste Frucht der Erlösung" (SC 103). Sie ist vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis an von der Befleckung durch die Erbsünde gänzlich bewahrt worden und während ihres ganzen Lebens ohne jede persönliche Sünde geblieben.

5. In welcher Weise gleicht Maria Eva?

Adam und Eva wurden unbefleckt erschaffen – ohne die Erbsünde und deren Makel. Beide fielen in Ungnade und durch sie wurde die Menschheit in den Stand versetzt, zu sündigen.

Christus und Maria wurden ebenfalls unbefleckt empfangen. Sie beide blieben treu und durch sie wurde die Menschheit von der Sünde erlöst.

Jesus ist somit der Neue Adam und Maria die Neue Eva.

Der Katechismus schreibt:

494 [...] Der hl. Irenäus sagt, daß sie ´in ihrem Gehorsam für sich und das ganze Menschengeschlecht Ursache des Heils geworden ist.´ Deshalb sagen nicht wenige der alten Väter gern, daß der Knoten des Ungehorsams der Eva gelöst worden sei durch den Gehorsam Marias: und was die Jungfrau Eva durch den Unglauben gebunden hat, das habe die Jungfrau Maria durch den Glauben gelöst´. Im Vergleich mit Eva nennen sie Maria, die Mutter der Lebendigen´und öfters betonen sie: ´Der Tod kam durch Eva, das Leben durch Maria.´(LG 56)

6. Auf welche Weise ist Maria das Bild unserer Bestimmung?

Jene, die in Freundschaft mit Gott leben, werden, wenn sie in den Himmel gehen, von jeder Sünde und von jedem Makel der Sünde befreit werden. Wir werden somit alle zu "Unbefleckten" werden (vom Lateinischen immaculatus = unbefleckt), wenn wir Gott treu bleiben.

Schon in diesem Leben reinigt und heiligt uns Gott und wenn wir in Freundschaft mit ihm, aber noch nicht vollkommen gereinigt, sterben, so wird er uns im Fegefeuer läutern und zu Unbefleckten machen. Indem er Maria vom ersten Moment ihrer Empfängnis an dieses Geschenk verliehen hat, zeigt uns Gott gleichsam ein Bild unserer eigenen Bestimmung. Er zeigt uns, dass dies durch seine Gnade für den Menschen möglich ist. Der heilige Johannes Paul II. erklärt:

Wenn wir dieses Geheimnis in einer marianischen Perspektive betrachten, können wir folgendes sagen: "An der Seite ihres Sohnes [ist Maria] das vollkommenste Bild der Freiheit und der Befreiung der Menschheit und des Kosmos. Auf Maria muß die Kirche, deren Mutter und Vorbild sie ist, schauen, um den Sinn ihrer eigenen Sendung in vollem Umfang zu verstehen."

"Richten wir also unseren Blick auf Maria: Sie ist Ikone der Kirche, die durch die Wüste der Geschichte pilgert, aber letztlich auf das glorreiche Ziel des himmlischen Jerusalems zustrebt, wo sie als Braut des Lammes, des Herrn Jesus Christus, erstrahlen wird."

7. War es für Gott notwendig, dass Maria in ihrer Empfängnis unbefleckt war, damit sie die Mutter Jesu werden konnte?

Nein. Die Kirche spricht von der Unbefleckten Empfängnis nur als etwas "Angemessenem", etwas, das Maria zu einer "würdigen Wohnung" (das heißt zu einer angemessenen Wohnstätte) für den Sohn Gottes gemacht hat. Nicht als von etwas Notwendigem. So erklärte Papst Pius IX. in Vorbereitung auf die Definition des Dogmas:

"… Und so sagen wiederum die heiligen Väter, daß die allerseligste Jungfrau durch die Gnade von aller Sündenmakel rein bewahrt geblieben sei, frei von aller Ansteckung des Leibes, der Seele und des Verstandes, immer mit Gott vereint, durch ein ewiges Bündnis mit ihm verbunden, niemals in der Finsternis, sondern immer im Lichte; dadurch aber wurde sie zu einer würdigen Wohnung für Christus, nicht so sehr wegen der Beschaffenheit ihres Leibes, als vielmehr wegen dieser einzigartigen Gnade ihres Ursprungs."

"Denn es geziemte sich nicht, daß jenes Gefäß der Auserwählung an dem sonst allen Menschen gemeinsamen Übel Anteil hatte; von den übrigen weit verschieden, habe sie wohl an ihrer Natur, nicht aber an ihrer Schuld teilgenommen. Im Gegenteil; es geziemte sich in jeder Weise, daß der Eingeborene, wie er im Himmel einen Vater hat, den die Seraphim dreimal heilig preisen, so auch auf Erden eine Mutter habe, die nie des Glanzes der Herrlichkeit entbehrte." (vgl. Ineffabilis Deus, Nr. 14 und 15).

8. Wie feiern wir heute das Fest er Unbefleckten Empfängnis?

Im lateinische Ritus der katholischen Kirche wird das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria am 8. Dezember gefeiert und ist in vielen Ländern ein gebotener Feiertag; somit sind die Gläubigen zum Besuch der Heiligen Messe verpflichtet.

Ursprünglich veröffentlicht beim “National Catholic Register” – exklusiv für CNA Deutsch mit freundlicher Genehmigung. Übersetzt von Susanne Finner.

 

 

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