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Tag der Märtyrer: Millionen Menschen pilgern zum katholischen Schrein in Uganda

Nach Polizei-Angaben kamen rund vier Millionen Pilger zum Heiligtum in Namugongo

Tausende Kilometer pilgerten Millionen Menschen zu Ugandas katholischem Heiligtum zum Fest der ugandischen Märtyrer, das jedes Jahr am 3. Juni gefeiert wird. 

Die Polizei schätzt, dass zur Basilika der ugandischen Märtyrer in Namugongo rund vier Millionen Wallfahrer kamen: Während die meisten auch in diesem Jahr aus Uganda waren, strömten viele aus anderen Ländern dazu, darunter Malawi, Tansania, Kenia, Südafrika, Nigeria, Simbabwe, die Demokratische Republik Kongo, Japan und die Vereinigten Staaten.

"Die Verehrung ist so enorm, weil viele Menschen ihre Gebete durch die Fürsprache der ugandischen Märtyrer erhört bekommen haben", sagte Franziskus, ein Vertreter des Heiligtums, gegenüber CNA.

Jedes Jahr machen sich tausende Pilger zu Fuß auf den Weg der Wallfahrt zum Heiligtum, darunter der 90-jährige Mzee Bernado Tibyangye.

"Als ich jung war, betete ich um die Fürsprache des heiligen Andreas Kaggwa, einen meiner Lieblingsmärtyrer in Uganda, und ich bat ihn immer, für mich einzutreten, damit mein Glaube jeden Tag stärker wird", sagte Mzee in einer Meldung der Ugandischen Bischofskonferenz.

"In diesem Jahr möchte ich die ugandischen Märtyrer bitten, für meine Familie für Frieden und Versorgung sowie für andere unverheiratete Familien einzutreten, damit sie der Berufung Gottes nachkommen können. Ich möchte auch, dass Gott meine Füße heilt, damit der Schmerz, den ich fühle, aufhören kann. Diese Heilung wird ein Zeugnis für viele alte Menschen sein, damit sie zu dieser Pilgerfahrt kommen können", sagte der 90-jährige.

Ein junger Pilger in der Gruppe von Mzee sagte laut einem Bericht der Bischofskonferenz, dass er, obwohl er müde war, begeistert sei, an der Feier teilzunehmen: 

"....Gott gab mir Mut und Kraft, weiterzugehen, und ich weiß, dass Er mich sicher segnen wird. Es ist das erste Mal, dass ich zu dieser Namugongo-Pilgerreise komme, und ich bin gekommen, um für die Heilung zu beten, weil ich ein Problem mit meinen Augen und Beinen habe", sagte der 11-jährige Crescent Tindimwebwa, der die Wallfahrt mit seiner Großmutter machte.

Das Heiligtum wurde an der Stelle errichtet, an der die meisten Märtyrer getötet wurden, und befindet sich gute 15 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Kampala.

Eine Luftaufnahme der Feier, die von der Ugandischen Bischofskonferenz zur Verfügung gestellt wurde, zeigt die riesige Pilgerschar, die in die umliegenden Straßen strömen.

"So sieht es aus, wenn mehr als eine Million Menschen zusammenkommen, um Gott anzubeten", schrieb die katholische Aktivistin Obianuju Ekeocha auf Twitter.

Das Fest der ugandischen Märtyrer ehrt 24 Katholiken, von denen 22 in den jahren zwischen 1885 und 1887 unter König Mwanga von Buganda (heute ein Teil von Uganda) starben sowie zwei weitere Katholiken, die 1918 in Nord-Uganda wegen ihres Glaubens getötet wurden.

23 anglikanische Ugander wurden ebenfalls für ihren christlichen Glauben im gleichen Zeitraum getötet.

In den späten 1800er Jahren betrieben europäische Mächte die Kolonisierung Afrikas. Christliche Missionare strömten mit in diese Gebiete, um die Menschen zu evangelisieren.

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Unter den katholischen Missionaren waren die Weißen Väter (benannt nach der Farbe ihrer Gewänder), die heute als "Missionare Afrikas" bekannt sind und in Buganda erfolgreich die Frohe Botschaft verbreiteten.

Einige der katholischen Bekehrten in Buganda arbeiteten am Hof von König Mwanga ein, der zunehmend intoleranter gegenüber dem Christentum wurde, wahrscheinlich aus zwei Gründen: Er sah einmal darin eine Bedrohung für seine Macht, und zum anderen ärgerte sich darüber, dass die jungen Christen seine sexuellen Avancen ablehnten. 

Der erste katholische Märtyrer war Joseph Mukasa Balikuddembe, der am 15. November 1885 enthauptet und verbrannt wurde, weil er Mwanga gebeten hatte, das Leben von James Hannington zu retten. Hannington war ein anglikanischer Bischof, der wegen seiner Missionstätigkeit getötet werden sollte.

Viele der anderen Blutzeugen wurden im Mai des darauffolgenden Jahres getötet. Am 25. Mai wurde ihnen befohlen, einen tagelangen Todesmarsch nach Namugongo zu unternehmen, weil sie sich weigerten, ihres katholischen Glaubens abzuschwören. Mehrere wurden auf dem Weg durch Speerstöße getötet, weil sie sich weigerten, weiter zu gehen, oder weil sie vor Erschöpfung zusammenbrachen.

Einer der Märtyrer, Mathias Kalemba Mulumba, wurde auf besonders grausame Weise getötet. Nach zwei Tagen Marsch weigerte er sich, weiter zu gehen und bat um seine Hinrichtung. Zuerst wurden ihm die Hände abgeschnitten, dann Teile seines Leibes, und dann seine Beine. Seine Henker stemmten den Blutfluss, um einen raschen Tod zu verhindern. Der Blutzeuge starb erst drei Tage später an Dehydrierung.

Die restlichen Märtyrer, die es nach Namugongo schafften, wurden etwa eine Woche lang noch am Leben gehalten: Sie mussten die Instrumente ihrer Hinrichtung - Brennholz und Schilfrohr - selber sammeln.

Dann, am 3. Juni 1886, wurde Charles Lwanga als erster von ihnen gemartert. Er wurde von den Henkern angewiesen, sein eigenes Totenbett aus Brennholz vorzubereiten, und wurde dann in Schilf eingewickelt und verbrannt. Zwölf weitere katholische Märtyrer wurden dann ebenfalls lebendig verbrannt, zusammen mit dreizehn Anglikanern und mehreren anderen Gefangenen.

Drei Jahrzehnte später, im Norden Ugandas, wurden die Katecheten Daudi Okello und Jildo Irwa von einer Gruppe von Angreifern aus ihrer Hütte geschleppt und am 18. Oktober 1918 mit Speerstößen hingerichtet.

Das Zeugnis der Märtyrer bewegt und bestärkt Ugandas Christen bis heute: Die Volksverehrung ist groß, und Charles Lwanga und seine Gefährten wurden am 6. Juni 1920 selig gesprochen. Der seige Papst Paul VI. sprach die Märtyrer am 18. Oktober 1964 heilig. Die beiden Katecheten Okello und Irwa wurden vom heiligen Papst Johannes Paul II. am 20. Oktober 2002 selig gesprochen.

Zu den Wundern, die der Fürsprache der jungen Märtyrer zugeschrieben werden, gehören die Heilung der Beulenpest bei zwei Ordensschwestern sowie die Heilung einer körperlichen Missbildung an den Füßen und Beinen eines kleinen Jungen.

Franziskus, der Sprecher des Heiligtums, sagte, dass das Zeugnis der Märtyrer eine Quelle der Kraft und des Mutes für alle Christen sein sollte, die heute unter der Verfolgung leiden.

"Wenn man sich dafür entscheidet, was recht ist, dann wird man niemals vergessen, und immer hochgeschätzt", sagte er gegenüber CNA.

"Sich für Christus zu entscheiden: Das kann eine Zeit lang körperliche Schmerzen, Vernachlässigung, Missbrauch usw. mit sich bringen, aber Christus bleibt immer bei dir - und du gewinnst immer."

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