Vatikanstadt, 07 November, 2018 / 5:20 PM
Du sollst nicht stehlen: Über das Siebte Gebot hat Papst Franziskus heute bei der Katechese auf dem Petersplatz gesprochen und dabei die Notwendigkeit kreativen Unternehmertums angesichts der "skandalösen Armut" betont.
"Wenn es Hunger auf Erden gibt, dann nicht, weil die Nahrung fehlt!" Papst Franziskus sagte auf dem Petersplatz am 7. November.
"Was fehlt, ist ein freies und weitsichtiges Unternehmertum, das eine angemessene Produktion gewährleistet, und ein solidarischer Ansatz, der eine gerechte Verteilung gewährleistet", fuhr er fort.
Im Rahmen der Generalaudienz an jedem Mittwoch setzte der Pontifex somit seine Reihe über die Zehn Gebote fort.
Franziskus sagte, dass der Reichtum der Welt heute "in den Händen einer kleinen Minderheit" liege.
"Die Armut hingegen, ja das Elend und das Leiden ist das Los der Mehrheit! Dass es auf Erden Hunger gibt, liegt nicht etwa daran, dass es an Nahrungsmitteln mangeln würde – im Gegenteil, wegen der Erfordernisse des Marktes werden sie manchmal sogar vernichtet und weggeschmissen. Woran es heute mangelt, ist es freies, weitblickendes Unternehmertum, das eine angemessene Produktion sichert, und eine solidarische Haltung, die für gleichmäßige Verteilung sorgt."
Nicht zu stehlen: Das bedeute mehr als nur, nicht zu stehlen, so der Papst. Man müsse auch mit seinen eigenen Gütern "lieben". Denn sonst laufe man Gefahr, dass man "von seinem Besitz besessen" wird, statt dass man selber Dinge besitzt.
"Wenn wir dieses Gebot hören, denken wir an Raub und an Respekt vor dem Eigentum anderer. Und es gibt ja auch keine Kultur, in der Diebstahl erlaubt wäre; die menschliche Sensibilität ist sehr wach, wenn es um die Verteidigung von Besitz geht. Aber es ist doch der Mühe wert, dass wir uns einer weiteren Auslegung dieses Wortes öffnen."
Wörtlich sagte Franziskus am heutigen 7. November: "Bediene dich deiner Mittel, um zu lieben, wie du kannst! Dann wird dein Leben gut werden, dann wird dein Besitz wirklich ein Geschenk sein. Denn das Leben ist eine Zeit für die Liebe".
Die Liebe zum Geld führe zu Eitelkeit, Stolz und Arroganz, warnte der Papst und fügte erneut hinzu, dass "der Teufel durch die Brieftasche kommt".
Wie üblich begrüßte Franziskus auch Pilger aus der ganzen Welt, darunter die Teilnehmer des ersten Internationalen Männertreffens in Rom. Und der Papst erwähnte, dass an diesem Wochenende der 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens gefeiert wird und betete, dass die Pilger "immer vom Schutz Marias, Königin von Polen und dem Segen Gottes begleitet sein mögen".
Courtney Grogan trug zur Berichterstattung bei.
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