Vatikanstadt, 23 Januar, 2016 / 7:36 PM
Ein japanischer Samurai könnte bald zur himmlischen Schar katholischer Heiliger gehören. Das Martyrium von Takayama Ukon hat Papst Franziskus diese Woche offiziell anerkannt; ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Ehre der Altäre.
Der Samurai lebte im 16. Jahrhundert, zu einer Zeit, als die Jesuiten im Reich der aufgehenden Sonne wirkten. Als er 12 Jahre alt war, bekehrte sich sein Vater zum katholischen Glauben. Er ließ seinen Sohn auf den Namen “Justo” taufen. Das Sakrament spendete der Jesuitenpater Gaspare di Lella.
Mächtiger Beschützer der Katholiken
Takayama war vom Rang eines Daimyo. Als solcher war er nicht nur Herr über große Ländereien, sondern auch in der Lage, über ein großes Heer zu verfügen. Als Katholik nutzte Takayama seine Macht, die kurzzeitige Mission in Japan zu unterstützen und beschützen. So half er bei der Bekehrung tausender Japaner.
Als im Jahr 1587 die Christenverfolgung unter Kanzler Toyotomi Hideoshi begann, wandten sich viele der Bekehrten wieder vom Glauben ab.
Diesen Weg wählten Takayama und sein Vater nicht. Sie verloren ihre hochrangige Position und nahmen ein Leben inder Armut und im Exil in Kauf. Obwohl ihn viele seiner Freunde zu überzeugen versuchten, sich vom katholischen Glauben abzuwenden, blieb er standhaft.
Trotz Verfolgung und “guten Zuredens”
Takayam “wollte nicht gegen andere Christen kämpfen, was dazu führte, dass er ein armes Leben führte. Wenn ein Samurai seinem ‘Chef’ nicht gehorcht, verliert er alles, was er hat”, erzählte der Postulator, Pater Anton Witwer, CNA im Jahr 2014.
Zehn Jahre vergingen, und die Verfolgung der Christen unter dem Kanzler nahm an Schärfe weiter zu. Schließlich ließ er 26 Katholiken kreuzigen. Im Jahr 1614 wurde der Katholizismus in Japan komplett verboten.
Zusammen mit 300 anderen Katholiken floh Takayama auf die Philippinen; doch bereits kurz nach seiner Ankunft dort verstarb der Samurai am 3. Februar 1615.
Im Jahr 2013 reichte die Japanische Bischofskonferenz ein 400 Seiten dickes Antragspapier ein, um das Seligsprechungsverfahren Takayamas bei der zuständigen Kongregation für Heiligsprechungsprozesse zu unterstützen. Am 22. Januar 2016 hat nun Papst Franziskus dieses Verfahren weiter gebracht mit seiner Anerkennung des Samurai als Blutzeugen des Glaubens.
“Das liegt daran, dass Takayama im Exil starb, geschwächt durch die Misshandlungen, die er in seiner Heimat erleiden musste”, erklärte Pater Witwer.
Sein Leben sei beispielhaft für einen Christen, der mit “großer Treue seiner christlichen Berufung” nachgegangen sei, und durchgehalten haben trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen, führte Pater Witwer führt.
Weitere Verfahren durch Papst Franziskus anerkannt
Die anderen Selig- und Heiligsprechungsverfahren, die Papst Franziskus am gleichen Tag einen Schritt weiter gebracht hat, waren die des seligen Stanislaus von Jesus, des seligen Jose Gabriel del Rosario Brochero, des seligen Jose Luis Sanchez del Rio sowie von Pater Engelmar Unzeitig CMM, von Francesco Maria Greco, Elisabetta Sanna, Genaro Fueyo Castanon, Arsenio da Trigolo und Maria Luisa del Santissimo Sacramento.
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