Auschwitz - Mittwoch, 14. August 2019, 12:05 Uhr.
Mit St. Maximilian Kolbe, einem der vielen katholischen Märtyrer des Nationalsozialismus, hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bei einer heiligen Messe im ehemaligen Nazi-Konzentrationslager in Auschwitz dazu aufgerufen, sich allen Anmaßungen und Überheblichkeiten von Machthabern entgegenzustellen.
80 Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen sagte der Bamberger Oberhirte in Auschwitz am heutigen 14. August, dass alle politisch Mächtigen darauf hingewiesen werden müssten, dass auch sie Gott verpflichtet sind und ihm Rechenschaft ablegen müssen.
"Zum Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs mahnt uns Maximilian Kolbe zu bekennen: Gott ist der Allmächtige, dem sich alle unterwerfen müssen für Frieden und Einheit in unserer heutigen Welt", so Erzbischof Schick.
Deutlich warnte er vor der Versuchung aller Ideologien: Kein Mensch dürfe sich zu Gott machen und keine Nation dürfe sich über eine andere erheben. Das Bekenntnis zum einzigen gütigen Vater-Gott der ganzen Schöpfung sei der wichtigste Beitrag der Christen für Frieden und Einheit unter den Völkern und Nationen.
"Gott setzt allen politisch Mächtigen ihre Grenzen", betonte der Erzbischof in Auschwitz (polnisch Oświęcim).
Über allen Mächtigen stehe der Allmächtige, der allen Menschen, Völkern und Nationen die gleiche Würde und die gleichen Rechte gebe und allen die gleichen Pflichten zur Nächstenliebe auferlege.
Dafür habe sich auch der Franziskanerpater Maximilian Kolbe eingesetzt. Weil er aus dem christlichen Glauben heraus gegen den totalitären Terror der Nazi-Ideologie Widerstand leistete, kam der polnische Pater ins Konzentrationslager Auschwitz, wo er für einen Mithäftling sein Leben gab und 1941 als Märtyrer im Hungerbunker starb.
St. Maximilian Kolbe sei ein Patron Europas, der heute dazu aufrufe, gegen Krieg, Machtmissbrauch und Überheblichkeiten von Politikern, Mächtigen und Führern, die sich an die Stelle Gottes setzen, Stellung zu beziehen.
Erzbischof Schick ist Vorsitzender der Kontaktgruppe der deutschen und polnischen Bischofskonferenzen. Er nimmt im Rahmen des 10. Workshops der Maximilian-Kolbe-Stiftung, deren Verwaltungsratsvorsitzender er ist, am Gedenktag des hl. Maximilian Kolbe in Oświęcim/Auschwitz teil. Seit dem vergangenen Sonntag treffen sich dort 45 Teilnehmer aus zwölf Ländern Europas und befassen sich mit dem Thema "Umgang mit der gewaltbelasteten Vergangenheit".
„Die Zeit ist kurz, um Beweise unserer Liebe zu geben, und wir leben nur einmal.“ - #tagesheiliger #kolbe pic.twitter.com/w20X2lDEv1
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