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Ein Platz für den Reformator: Martin Luther hat nun eine Piazza in Rom

Petrik Bohumil / CNA

Es ist „ein Platz für den Ketzer”, wie deutsche Medien zur Einweihung salopp titulierten: Auf dem Oppio-Hügel, nicht weit vom Kolosseum trägt ein bislang unbenannter Platz nun den Namen „Piazza Martin Lutero”, des deutschen Theologen der Reform, wie es auf dem Schild zu lesen steht.

Egal, ob er als Ketzer, Theologe oder Reformator gesehen wird: Tatsächlich war Luther auf Rom nie gut zu sprechen. Eine „Bestie” nannte der Deutsche die Stadt, die er als junger Augustinermönch um 1510 herum besucht hat, eine „Hure Babylons”. Und den Papst hielt er sogar für den personifizierten Teufel, nannte ihn einen „Anti-Christ”. Seine Thesen gegen die katholische Kirche führten zur Kirchenspaltung.

Bald 500 Jahre nach seinem Besuch der Stadt hat nun einer der Begründer Kirchenspaltung eine Ehrung in Rom erhalten, die vor einem halben Jahrtausend noch undenkbar gewesen wäre. Bei der Einweihung freuten sich Protestanten verschiedener Konfessionen zusammen mit dem Bürgermeister der Stadt über diese Ehrung in der italienischen Hauptstadt. Auch von katholischer Seite gab es offenbar keine Widerstände, sondern freundliche Unterstützung.

Im November wird Papst Franziskus auch die kleine evangelisch-lutherische Gemeinde in Rom und ihren deutschen Pastor besuchen.

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