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Gründerin der Frauenzeitschrift des Vatikans tritt ab (UPDATE)

Der Vatikan

Die Gründerin einer Frauenzeitschrift der vatikanischen Zeitung "L'Osservatore Romano" ist zurückgetreten. Der Grund: Meinungsverschiedenheiten über die Einstellung von Journalisten mit unterschiedlichen redaktionellen Ansichten.

Lucetta Scaraffia (70), die Gründerin von "Donna Chiesa Monde" – Frauen, Kirche und Welt – sagte der "Associated Press" am 26. März, dass der "Osservatore Romano" Frauen anstelle, die eine andere Sicht als ihre eigene habe. Damit versuche man, "uns zu delegitimieren".

Scaraffia wirft zudem dem neuen Direktor der Zeitung vor, er versuche, das Magazin "unter seine Kontrolle" zu bringen.

Andrea Monda antwortete auf die Vorwürfe vom 26. März und erklärte, dass er Scaraffia und dem rein weiblichen Redaktionskomitee seit seiner Ernennung im Dezember "die gleiche totale Autonomie und die gleiche totale Freiheit gegeben habe, welche die monatliche Beilage seit ihrer Einführung auszeichnet".

Er widersprach auch Vorwürfen, dass er versucht habe, "die Rolle des Chefredakteurs zu übernehmen". Sein Beitrag sei darauf beschränkt gewesen, "Themen und Personen zur Beteiligung vorzuschlagen".

Scaraffia, eine italienische Journalistin und Historikerin, startete 2012 auf Wunsch des damaligen Leiters der Zeitung, Giovanni Maria Vian, die monatliche Beilage. Obwohl die Frauenzeitschrift zum Osservatore gehört, war die Beilage redaktionell unabhängig.

Als selbsternannte Feministin hat Lucetta Scaraffia mehrfach dafür plädiert, dass es weibliche Kardinäle geben sollte, und öffentlich dazu bekannt, einen "Krieg gegen das Patriarchat der Kirche" zu führen.

Scaraffias Magazin löste vergangenes Jahr Kontroversen aus mit einem Artikel, in dem behauptet wurde, dass Ordensschwestern in der katholischen Kirche schlecht behandelt und wirtschaftlich ausgebeutet werden, was die Associated Press als "Exposé über die unterbezahlte Arbeit und den ungewürdigten Intellekt von Ordensschwestern" bezeichnete.

Am Dienstag dankte Monda der scheidenden Mitarbeiterin für ihre jahrelange Arbeit, die sie "in völliger Freiheit" verrichtet habe. Die Frauenzeitschrift werde weiter erscheinen, und zwar "ohne jeglichen Klerikalismus".

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.

UPDATE 6. April: Eine frühere Fassung des Berichtes meldete, die gesamte Redaktion sei zurückgetreten. Dies hatte Scaraffia auch behauptet. Wie am 6. April bekannt wurde, sind offenbar andere Mitarbeiterinnen nicht zurückgetreten.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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