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"Family Day": Eine Million Italiener demonstriert für traditionelle Familie

Etwa eine Million Menschen nahmen am "Family Day" in Rom teil.

Rund eine Million Menschen haben sich am vergangenen Samstag in Rom auf dem Rasen des "Circus Maximus” versammelt, um einen Familientag zu feiern und damit ein Zeichen gegen eine Umdefinierung der Ehe und die Gleichstellung homosexueller Partnerschaften des Sakraments zwischen Mann und Frau zu setzen.

Mit Bannern wie "Verteidigen wir unsere Familie”, "Hier aus Liebe zu unseren Kindern" und "Falsch bleibt falsch – auch wenn das Gesetz etwas anderes sagt” demonstrierte die riesige Menschenmenge friedlich an einem wolkigen Samstag in der Ewigen Stadt.

Simone Pilloni, Komitee-Mitglied des Familientages sagte gegenüber CNA: "Der 'Family Day' findet hier in Italien statt, weil es eines der letzten Länder Westeuropas und der westlichen Welt ist, in der eine ‘Homo-Ehe’ noch nicht legal ist und es  für solche Paare keine Adoptionen gibt, ebenso keine Leihmutterschaft (...) Wir müssen darum kämpfen, dass es so bleibt."

Schauplatz bewußt gewählt

Der Ort der Demonstration sei kein Zufall, sondern ausgewählt wegen seiner Symbolträchtigkeit, erläuterte er: "Es ist ein Ort (...) des Blutes der christlichen Märtyrer. Wir entschieden uns also, den Familientag hier zu veranstalten, als symbolisches Zeichen. Wir sind die Märtyrer von heute, Familien sind die Märtyrer von heute."

Bis heute sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Italien nicht mit der Ehe gleichgestellt. Ein Gesetzentwurf dazu wurde dazu jedoch am 7. Oktober 2015 dem Parlament vorgelegt. Der derzeitige Premierminister, Matteo Renzi, setzt sich seit längerer Zeit dafür ein, in Italien eine "Homo-Ehen" per Gesetz einzuführen.

Pilloni kommentierte: "Die italienischen Gesetzgeber wollen bis Donnerstag warten, weil sie durch dieses Ereignis hier sehr beunruhigt sind. Wenn eine Million Menschen teilnehmen, dann stellt das ein Problem für sie dar. Wenn es zwei Millionen Menschen sind – ein größeres Problem. Alle Augen richten sich auf diesen Platz."

Unterstützung durch Kardinäle und Bischöfe

Mehrere Kardinäle und das italienische Episkopat hätten ihre Unterstützung zugesichert, sagte Pilloni. "Der Präsident der italienischen Bischofskonferenz ist hier bei uns. Er äußerte gegenüber den Italienern wie wichtig es sei, zum Family Day zu kommen."

Kardinal Robert Sarah sandte am Samstag folgenden Tweet aus: "Mit Zuneigung vereinige ich mich innerlich mit dem Family Day, der von katholischen Laien und Menschen guten Willens aus ganz Italien organisiert wurde. Möge Gott mit Euch sein. +RS.”

"Wir haben eine wichtige Botschaft und wir sagen: 'Stopp, bitte! Stopp mit der Schwulen-Ehe, Stopp der Schwulen-Adoption. Es ist gegen das Recht von Kindern. Bitte hört mit der Leihmutterschaft auf; das ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte'", so Pilloni.

In den USA wurde im Juni 2015 das Recht auf gleichgeschlechtliche "Ehe"-Schließung durch die Verfassung in allen Staaten garantiert. Die bis dato bestandenen Verbote in 14 Bundesstaaten wurden damit aufgehoben. 

In Deutschland ermöglicht das "Gesetz über die eingetragene Lebenspartnerschaft", kurz "Lebenspartnerschaftsgesetz", zwei Menschen gleichen Geschlechts die Gründung einer Lebenspartnerschaft. Die Lebenspartnerschaft wird umgangssprachlich auch "Homo-Ehe" genannt. Eine Adoption ist bei diesen allerdings bisher nicht möglich.

Menschen aller Religionen versammelten sich auf dem Platz, um ihrer Überzeugung Ausdruck zu geben, dass die "Homo-Ehe" für die Gesellschaft schädlich sei. Pilloni: "Es gibt Menschen aller Religionen hier, Protestanten, Muslime und Juden. Auch solche ohne Religion."

Auch Ludovine de la Rochère, Präsidentin und Gründerin der Bewegung "Manif Pour Tous” (Demo für alle) in Frankreich, die 2013 in Paris ca. 1,5 Millionen unter dem gleichen Banner -gegen Gender und gleichgeschlechtliche Ehe - auf die Straße brachte, reiste aus Frankreich zum "Family Day" an:

"Wir sind hier, weil das Thema der Familie und des Kindes so wichtig ist, für jeden Menschen auf der Welt. Wir stehen vor den selben Herausforderungen, Kinder und Familien zu verteidigen und wir haben für die italienische Bewegung von Anfang an mit "Génération famille" zusammen gearbeitet", sagte die "Manif Pour Tous"-Gründerin.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Ähnlich äußerte sich Jacobo Coghe, einer der Organisatoren: "Rom und eigentlich ganz Italien stellen ein Bollwerk für die Rechte der Familie dar, die natürlichen Rechte der Familie", sagte er, und betonte: "einer Familie aus einem Mann und einer Frau, die offen für das Leben ist. Das verteidigen wir."

Einzelpersonen, Familien mit Kindern, Lebensrechtsgruppen und Pfarreien nahmen an dem Protest teil, der eine relativ kurze Anlaufszeit hatte. Viele der Zusagen kamen spontan und kurzfristig.

Kritik und Vorwürfe von "Homophobie”

Wie zu erwarten gab es auch scharfe Kritik und heftigen Gegenwind. "Es gab natürlich viel politischen und institutionellen Widerstand. Aber unsere Initiative kommt von unten. Wir haben keinen Finanzierer, keine Sponsoren irgendwelcher Art. Hier sind Menschen, die auf den Platz kommen, um zu zeigen, dass die Mehrheit des Landes gegen diesen absurden Gesetzentwurf ist", so Coghe.

Eine anonyme italienische Aktivisten-Gruppe hatte im Vorfeld die offizielle Webseite des Familientages 2016 gehackt und der Veranstaltung vorgeworfen, homophob zu sein; ein Vorwurf, den die Veranstalter deutlich ablehnen und von sich weisen.

Von Beobachtern wird erwartet, dass der italienische Senat das abschließende Votum zu dem Gesetzentwurf über den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften bis Mitte Februar zurückhalten wird.

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