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Nächster Auftrag der Papstberater: Führungsrollen für Frauen im Vatikan

Blick auf den Vatikan

Die Arbeit des Kardinalsrats an einer neuen Verfassung der Römischen Kurie ist beendet. Nun will sich das auf sechs Personen geschrumpfte Beraterteam von Papst Franziskus mit der Frage von Führungsrollen für Frauen im Vatikan beschäftigen.

Das hat Vatikansprecher Alessandro Gisotti mitgeteilt.

Laut einer Mitteilung über die letzten Sitzungen des früher als "K9" bekannten Rates, die vom 8. bis 10. April stattfanden, ist die Hauptarbeit der Gruppe zur Reform der Römischen Kurie auf dem Wege zu einer neuen Apostolischen Konstitution abgeschlossen.

Das Beratungsteam des Papstes werde diesen aber weiterhin bei der Leitung der Römischen Kurie unterstützen.

Gisotti betonte, dass das Gremium bei der Diskussion über weibliche Führungspositionen im Vatikan auch Anregungen von Frauen aufgreifen werde, wie dies in der Vergangenheit bei anderen Themen der Fall gewesen sei.

Der Vatikansprecher unterstrich auch, dass es nicht das erste Mal sei, dass Papst Franziskus oder der Vatikan sich mit der Frage der Frauen in der Kirche befasse. Er verwies dabei auf die Ernennung von Dr. Amalia D'Alascio zur Leiterin der Apostolischen Bibliothek des Vatikans am 10. April.

Die nächsten Schritte für Praedicate Evangelium, so der vorläufige Name der neuen Verfassung der Kurie, sind Stellungnahmen durch Bischofskonferenzen, die Leiter der Ostkirchen, vatikanische Dikasterien, Ordensobere und einige päpstliche Universitäten.

Der Entwurf wird zunächst auf Italienisch versandt. Erst später wird er in andere Sprachen übersetzt.

Die zurück geschickten Stellungnahmen werden dann gelesen und für die Aufnahme in den Text berücksichtigt, so zumindest die Darstellung des Vatikans. Außerdem müsse der Verwassungsentwurf noch mit dem Kirchenrecht in Einklang gebracht werde. Nach einer endgültigen Genehmigung durch Papst Franziskus werde er dann veröffentlicht. Das sollte bis Ende des Jahres der Fall sein, so Gisotti.

Der Sprecher des Vatikans sagte auch, Papst Franziskus habe in den letzten Treffen betont, dass die Reform der Römischen Kurie ein laufender Prozess sei. Es gehe Franziskus darum, "Prozesse in Gang zu setzen".

Zu den bereits eingeleiteten Reformen gehören die Schaffung einer dritten Sektion im mächtigen Staatssekretariat, die Gründung der Päpstlichen Kommission für den Schutz Minderjähriger sowie des Wirtschaftssekretariats.

Weitere Themen, die laut Vatikan während der Treffen diskutiert wurden: Die Stärkung der "Synodalität" auf allen Ebenen innerhalb der Kirche und der "missionarische Aspekt" der Römischen Kurie.

An den Treffen vom 8. bis 10. April nahmen die Kardinäle Oscar Rodriguez Maradiaga, Reinhard Marx, Sean O'Malley, Giuseppe Bertello, Oswald Gracias und Pietro Parolin teil.

Wie üblich war Papst Franziskus bei allen Sitzungen anwesend, außer am Mittwochmorgen, als er die Generalaudienz abhielt.

Die nächste Sitzung des Rates findet vom 25. bis 27. Juni statt.

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