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Papst Franziskus: Die Herrlichkeit Christi liegt im Leiden aus Liebe

Papst Franziskus auf dem Petersplatz am 17. April 2019

Die Herrlichkeit Jesu liegt nicht in der Anerkennung oder dem Applaus der Welt, sondern in dem Akt des Leidens und des Sterbens aus der Liebe heraus - der gleichen Liebe, die von allen gefordert wird. Das sagte Papst Franziskus am heutigen Mittwoch bei der Generalaudienz. Und er drückte zum Abschluss angesichts der Brandkatastrophe in der Kathedrale Notre-Dame von Paris den französischen Geschwistern im Glauben seine Nähe aus.

"Wahre Herrlichkeit ist die Herrlichkeit der Liebe, denn sie ist die einzige, die der Welt Leben einhaucht", sagte der Papst in seiner Katechese am 17. April.

Am Vorabend des Ostertriduums sprach Papst Franziskus über die Herrlichkeit, die in Jesu Leiden und Tod aus Liebe zum Vater zu entdecken ist, und bat die Menschen, über die Quelle ihrer eigenen "Herrlichkeit" nachzudenken.

"Jesus bittet um die Herrlichkeit, eine Bitte, die paradox erscheint, während die Passion bevorsteht. Um welche Herrlichkeit handelt es sich? Die Herrlichkeit in der Bibel bedeutet das sich Zeigen Gottes, es ist das entscheidende Zeichen seiner rettenden Anwesenheit unter den Menschen."

Daher müsse sich jeder die Frage stellen, so Franziskus weiter: "Wofür ist die Herrlichkeit, für die ich lebe? Meine oder Gottes?"

Der Weg, Gott die Ehre zu geben, bedeute, "alles mit dem Herzen zu tun, was ihn betrifft", sagte der Pontifex. Jesus sei das perfekte Vorbild, wie man alles mit Liebe zu Gott dem Vater leben könne.

Papst Franziskus erinnerte daran, dass, wie es die Heilige Schrift erzählt, Jesus um Herrlichkeit bitte, während die Passion "vor der Tür steht" - eine Bitte, die paradox erscheint: Welche Herrlichkeit ist im Leiden und Sterben, in der Passion zu finden?

Die Herrlichkeit Gottes "ist das unverwechselbare Zeichen seiner rettenden Gegenwart unter den Menschen", so Franziskus. Jesus zeigt durch seine Passion und seinen Tod "die Gegenwart und Erlösung Gottes auf eine endgültige Weise".

Doch selbst einen so klaren Hinweis auf die Erlösung ignoriert der Mensch, erinnerte Papst Franziskus seine Zuhörer.

"In unserem Gethsemane wählen wir oft, allein zu bleiben, statt 'Vater' zu sagen und uns ihm anzuvertrauen, wie Jesus, uns seinem Willen anzuvertrauen, der unser wahres Gut ist. Doch wenn wir in der Prüfung in uns selbst verschlossen bleiben, dann graben wir einen Tunnel, einen schmerzhaften inneren Weg, der nur eine Richtung hat: immer tiefer in uns hinein."

Wer sich Gott dagegen zuwendet, wer akzeptiert, Sein Geschöpf zu sein, der kann auch seine Liebe empfangen – so Papst Franziskus, der die Katholiken einlud, in diesen Tagen vor Ostern, mit Blick auf das Kreuz und die Auferstehung, dafür zu beten, dass die Menschen "akzeptieren können, dass Gott Liebe ist".

Denn mit Ostern lösche Gott auch die Ferne zwischen Ihm und der Menschheit, und diesen Akt der Liebe zu erwidern ist der Sinn des Christen auf der Erde. "Wenn wir in diesen Tagen das 'Vaterunser' beten, können wir um eine dieser Gnaden bitten: unsere Tage zur Ehre Gottes zu leben, also mit Liebe."

"Ich nutze diese Gelegenheit um der diözesanen Gemeinschaft von Paris, allen Pariser und dem gesamten französischen Volk meine große Zuneigung und meine Nähe nach dem Brand in der Kathedrale von Notre-Dame auszudrücken. Liebe Brüder und Schwestern, ich bin sehr traurig und ich fühle mich euch sehr nahe. Denen, die sich auch mit persönlichem Risiko dafür eingesetzt haben, die Basilika zu retten, gebührt der Dank der gesamten Kirche. Die Jungfrau Maria segne sie und unterstütze die Arbeiten des Wiederaufbaus: möge es ein gemeinsames Werk sein, zu Ehren und zum Ruhm Gottes."

Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.

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