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US-Bischof: Politiker, die für Abtreibung stimmen, können nicht die Kommunion empfangen

Bischof Thomas Paprocki

Per Dekret hat US-Bischof Thomas Paprocki ab heute Politikern, die für ein neues Abtreibungsgesetz gestimmt haben, den Empfang der Kommunion in seiner Diözese verboten. Sie müssen erst einmal zur Beichte gehen, bereut und gebüßt haben, so seine Anordnung.

Bereits im Februar vergangenen Jahres, nachdem der Senat der Vereinigten Staaten einen Vorstoß abgelehnt hatte, Abtreibung nach der 20. Schwangerschaftswoche zu verbieten, gab Bischof Thomas Paprocki von Springfield, Illinois, in einer öffentlichen Erklärung bekannt, dass in seiner Diözese der heimische Senats-Abgeordnete Richard Durbin nicht mehr die Heilige Kommunion empfangen könne.

Durbin war einer von 14 katholischen Senatoren, die gegen das Gesetz stimmten, das als Pain-Capable Unborn Child Protection Act eingebracht worden war.

In einem neuen, heute veröffentlichten Dekret hat Bischof Paprocki dieses Verbot auf katholische Politiker ausgeweitet, die für zwei neue Abtreibungsgesetze in Illinois gestimmt haben.

Das erste Gesetz legalisiert steuerzahlerfinanzierte Abtreibungen, und das zweite erklärt Abtreibung zu einem "Grundrecht", erlaubt Abtreibungen bis zum Zeitpunkt der Geburt und schreibt vor, dass Privatversicherer für Abtreibung bezahlen müssen.

Katholische Abgeordnete, welche für diese beiden Gesetze gestimmt haben, werden nun per Dekret aufgefordert, sich in der Diözese Springfield nicht mehr zum Empfang der Heiligen Kommunion anzustellen, "ohne vorher mit Christus und der Kirche versöhnt worden zu sein" – mit anderen Worten: Eine Beichte abgelegt zu haben.

"Diese Personen können erst dann zur Heiligen Kommunion zugelassen werden, wenn sie diese schweren Sünden wirklich bereuen und darüber hinaus angemessene Buße geleistet haben", mahnt Bischof Paprocki.

Der Oberhirte rechnet mit negativen Reaktionen durch weltliche und heterodoxe Stimmen: In seiner auf den 6. Juni datierten Erklärung schreibt Paprocki, es sei zu erwarten, dass "einige" als Antwort auf das Versagen der Kirche hinweisen werden, was den sexuellen Missbrauch Minderjähriger betrifft.

"Die gleiche berechtigte Wut, die wir über den Missbrauch unschuldiger Kinder empfinden, sollte jedoch einen Aufschrei des Widerstands gegen die Legalisierung des Mordes an unschuldigen Kindern auslösen. Die Schwächen der Kirche ändern nichts an der objektiven Realität, dass der Mord an einem wehrlosen Baby eine äußerst böse Tat ist."

Gleichzeitig betont Paprocki, dass er Verständnis für schwangere Frauen und alle habe, die über eine Abtreibung nachdenken.

"Wir verstehen auch, dass viele ungeplante Schwangerschaften mit Angst und Schwierigkeiten verbunden sind", unterstreicht Paprocki.

"Es ist unsere Pflicht als Gesellschaft, für diese schwangeren Mütter da zu sein, ihnen in jeder Hinsicht zu helfen und sie zu befähigen, lebensbejahende Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört auch die kontinuierliche Unterstützung der Mutter und ihres Kindes nach der Geburt."

Ein Kind im Mutterleib müsse als Geschenk Gottes erkannt und behandelt werden, so der Oberhirte weiter.

Matthew Bunson vom "National Catholic Register", der wie CNA Deutsch zu EWTN News gehört, trug zur Berichterstattung bei.

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