Vatikanstadt, 18 Juli, 2019 / 12:38 AM
Nach knapp sieben Monaten als kommissarischer Leiter der Pressestelle des Vatikans wird Alessandro Gisotti zum 21. Juli aus seinem vorübergehenden Amt ausscheiden.
Das hat der Pressesprecher des Vatikans hat am heutigen Dienstag offiziell mitgeteilt.
In seinem Statement dankte Gisotti dem Papst für seine "väterliche Unterstützung" und das Privileg, in einer "so intensiven Zeit seines Pontifikates" als sein Sprecher fungiert zu haben.
Ein weiterer Italiener übernimmt den Posten offiziell, den Gisotti kommissarisch ausübte: Matteo Bruni.
Der 43 Jahre alte Bruni arbeitet seit 2009 im Vatikan und spricht fließend Englisch - er kam in Großbritannien zur Welt; zudem hat er Slawistik studiert und kann sich als Italiener gut auf Spanisch und Französisch verständigen.
Als Freiwilliger der Gemeinschaft San't Egidio ist er zwar ein weitgereister und erfahrener Organisator - unter anderem mehrerer Papstreisen - aber kein Journalist, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, darunter Gisotti, Greg Burke, Pater Federico Lombardi und Joaquin Navarro Valls.
Nach Einschätzung von Beobachtern ist dies eine bewußt getroffene Entscheidung: Die zentrale Kontrolle über die Kommunikationsarbeit des Vatikans hat somit Andrea Tornielli, der die inhaltliche Arbeit des neuen Dikasteriums für Kommunikation leitet - und dessen Artikel bereits in mehrere Sprachen übersetzt von den hauseigenen "Vatican News" veröffentlicht werden.
Die neue Rolle Gisottis steht auch schon fest: Er wird ein Stellverteter Torniellis.
Zu einem weiteren Stellvertreter Torniellis wurde Sergio Centofanti ernannt, ein Landsmann von Tornielli und Gisotti, bislang Journalist bei "Vatican News".
Das neue Dikasterium für Kommunikation hat damit seine Organisationstruktur gefunden, nachdem Monsignore Dario Vigano wegen des Lettergate-Skandals zurücktreten musste und es zum Jahresende 2018 einen plötzlichen Abtritt der Papstsprecher Greg Burke und Paloma Garcia Ovejero gab.
Das Presse-Amt wird indessen, so die Einschätzung von Vatikanisten, weiter als Dienstleister des Heiligen Stuhls für Journalisten arbeiten, aber nicht mehr als "Stimme des Papstes" und des Vatikans auftreten.
Andrea Gagliarducci und Hannah Brockhaus trugen zur Berichterstattung bei.
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