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Zwei Kardinäle besuchen Flüchtlingslager der Rohingya

Vertreter der Rohingya vor der Begegnung mit Papst Franziskus in Dhaka am 1. Dezember 2017

Zwei Kardinäle aus den Philippinen und Burma haben diese Woche ein Flüchtlingslager der muslimischen Gruppe der Rohingya in Bangladesch besucht und sich mit Flüchtlingsfamilien sowie Hilfskräften und Regierungsbeamten getroffen.

Kardinal Luis Antonio Tagle aus Manila und Kardinal Charles Maung Bo aus Yangon reisten am 29. Juli in Flüchtlingslager im Südosten Bangladeschs, so ein Bericht der "UCA News".

Kardinal Tagle ist Präsident von Caritas Internationalis, einem globalen Zusammenschluss katholischer Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, der mehr als einer halben Million Rohingya geholfen hat mit Unterkünften, Trinkwasser, Sanitäranlagen und weiteren Hilfsmitteln zur Verfügung stellte.

Kardinal Bo ist Präsident der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC).

Die Kardinäle sprachen mit den Flüchtlingsfamilien in den Lagern und trafen sich mit den Freiwilligen und Mitarbeitern der Caritas, die helfen, die Flüchtlinge mit dem Notwendigsten zu versorgen.

Sie trafen sich auch mit Muhammad Abul Kalam, dem Chef der bangladeschischen Flüchtlingshilfe- und Rückführungskommission, das für die 30 Flüchtlingslager mit fast einer Million Flüchtlingen im Land zuständig ist.

Abul Kalam sagte gegenüber "UCA News", dass er den Kardinälen für die Bemühungen der Kirche, den Flüchtlingen zu helfen, gedankt und ihnen die Herausforderungen geschildert habe, denen die Menschen in den Lagern ausgesetzt seien.

"Ich glaube, dass die Kardinäle jetzt eine gute Vorstellung von den verschiedenen Herausforderungen haben, denen sich die Flüchtlinge gegenübersehen, insbesondere den Risiken während der Monsunzeit sowie Gesundheits- und Umweltproblemen", sagte er.

Zu den Kardinälen gesellten sich während ihres Besuchs Kardinal Patrick D'Rozario aus Dhaka, Bangladesch; Erzbischof Moses Costa aus Chittagong; und Bischof Gervas Rozario aus Rajshahi, so "UCA News".

Mehr als 1 Million Rohingya flohen über die Grenze nach Bangladesch und leben in Flüchtlingslagern, von denen viele in einer "Pufferzone" entlang der Grenze zwischen beiden Ländern sind.

Bangladesch und Burma haben Ende vergangenen Jahres ein Rückführungsprogramm vereinbart, aber nur wenige Rohingya sind in ihre Heimat zurückgekehrt.

Diese Reise war der zweite Besuch von Kardinal Tagle in einem Flüchtlingslager der muslimischen Volksgruppe.

Auch Papst Franziskus hat sich im Jahr 2017 bei seinem Bangladesch-Besuch mit Flüchtlingen getroffen und sich bei ihnen für ihr Leid entschuldigt.

Hintergrund: Rohingya

Seit Jahrzehnten kommt es im westlichsten Teil Burmas immer wieder zu gewalttätigen Spannungen zwischen der muslimischen Minderheit und der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit, bis hin zu bewaffneten Auseinandersetzungen.

Die selbst-ernannte "Arakan Rohingya Salvation Army" (ARSA) kämpft laut Beobachtern für einen eigenen muslimischen Staat in der Region, und wird von Islamisten unterstützt.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Kämpfer von ARSA überfielen unter anderem dutzende Polizeistationen und andere staatliche Einrichtungen; als Reaktion auf die Gewalt rief die burmesische Regierung 2012 den Notstand aus und ging mit gnadenloser Gewalt gegen die muslimische Volksgruppe vor. Hunderttausende Rohingya flohen. Laut den Vereinten Nationen werden die im Land gebliebenen, staatenlosen Muslime auch heute massiv, systematisch unterdrückt und selbst Zivilisten brutal verfolgt. Dabei schrecken, so Berichterstatter, Täter auch nicht vor Massakern zurück.

Schätzungsweise die Hälfte der Rohingya lebt als Flüchtlinge in ihrer vorgeblichen Heimat, Bangladesch, sowie einigen anderen Ländern.

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