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Synodenbischof: "Der Weg ist frei für eine Weihe von Frauen"

Bischof Evaristo Pascoal Spengler, OFM.

Ein brasilianischer Bischof hat die Weihe von Frauen zu Diakonen im Amazonasgebiet gefordert. Eine solche Ordination von Frauen – so der Bischof weiter – ermögliche die Änderung des Kirchenrechts im Jahr 2009. Ein führender Kirchenrechtler im Vatikan hat dieser Ansicht jedoch widersprochen.

Bischof Evaristo Pascoal Spengler leitet die Territorialprälatur von Marajó in Brasilien und ist Teilnehmer der Amazonas-Synode.

Auf einer Pressekonferenz des Vatikans am 25. Oktober sagte Spengler, dass der Weg für eine Frauenweihe kirchenrechtlich bereits frei sei – und verwies auf ein Dokument von Papst Benedikt XVI. aus dem Jahr 2009.

Spengler erinnerte an die prägende Rolle von Frauen in leitenden Funktionen, als Heilige und Lehrerinnen in der Kirchengeschichte. Er sprach jedoch nicht die theologischen und sakramentalen Hindernisse an, die eine Weihe von Frauen bislang unmöglich machte.

"Wir wissen, dass es in der Geschichte der Kirche weibliche Diakone gab. Das ist eine Rolle, die erweitert werden sollte", so der Bischof am heutigen Freitag.

Spengler berief sich darauf, dass Papst Benedikt XVI. im Jahr 2009 eine kirchenrechtliche Möglichkeit zur Weihe von Frauen geschaffen habe.

"Im Jahr 2009 hat der Papst eine Änderung des Kirchenrechts vorgenommen, entsprechend welcher der Bischof, der Priester und der Diakon ihre Sendung und das Amt erhalten, im Namen Christi zu handeln. Aber das wurde von Papst Benedikt geändert", so Spengler. Diakone seien damit in die Lage versetzt, "dem Volk Gottes im Diakonat in der Liturgie des Wortes und in Nächstenliebe zu dienen", sagte Spengler – aber nicht "in der Person Christi".

"Somit erkennen wir, dass der Weg frei ist für die Weihe von Frauen."

Der Bischof verwies auf das Motu Proprio von Papst Benedikt XVI des Jahres 2009 mit dem Titel Omnium In Mentem. Dieses Apostolische Schreiben änderte einige Normen des Kirchenechts, insbesondere die Canones 1008 und 1009 des kirchenrechtlichen Codex.

Benedikts Schreiben sollte die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils bezüglich der Diakone "besser fassen" – und änderte die Normen, welche eine Unterscheidung zwischen diakonischem und priesterlichem Dienst beschreiben.

Mit der Neuformulierung soll klar ausgedrückt werden, dass Diakone nicht bei der Feier der heiligen Messe in der Person Christi handeln – gleichzeitig ließ Benedikt die Passage stehen, in der die Weihestufen in der Person Christi in Einheit beschrieben werden.

"Durch das Sakrament der Weihe werden kraft göttlicher Weisung aus dem Kreis der Gläubigen einige mittels eines untilgbaren Prägemals, mit dem sie gezeichnet werden, zu geistlichen Amtsträgern bestellt; sie werden ja dazu geweiht und bestimmt, entsprechend ihrer jeweiligen Weihestufe die Dienste des Lehrens, des Heiligens und des Leitens in der Person Christi des Hauptes zu leisten und dadurch das Volk Gottes zu weiden", heißt es in Can. 1008.

Benedikts änderte auch nicht die zentrale Aussage von Can. 1024: "Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann".

Bischof Juan Ignacio Arrieta Ochoa, Sekretär des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte, sagte gegenüber CNA, dass Benedikt das kanonische Recht revidiert habe, um "den Dienst von Priestern und Diakonen besser zu unterscheiden".

"Der Kanon wurde geändert, um den Katechismus widerzuspiegeln", fügte er hinzu. "Über Frauen wird nichts gesagt oder erwähnt", sagte Arrieta.

Der Kurienbischof und Kirchenrechtler erinnerte auch daran, dass Papst Franziskus 2016 eine Kommission zur Untersuchung des weiblichen Diakonats einrichtete, die bisher zu keinem endgültigen Abschluss gekommen sei.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Bischof Spengler erwähnte weder Papst Franziskus noch die Kommission für das Studium der Diakone von Frauen am Freitag.

Hintergrund und Befund

Nach einer Ankündigung des Papstes vom 12. Mai 2016 hatte der Vatikan im August desselben Jahres bekannt gegeben, dass eine Untersuchungskommission eingerichtet werde, welche die historische Rolle von Frauen als Diakoninnen zu manchen Zeiten der Frühkirche erneut untersuchen sollte.

Erzbischof Luis Ladaria, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, wurde zum Vorsitzenden der Studienkommission für das Projekt ernannt, die aus 12 Mitgliedern besteht - 6 Männern und 6 Frauen. Die - offenbar längst vorliegenden - Ergebnisse wurden bislang nicht vorgestellt.

Die Frage eines Diakonats der Frau wurde in der jüngsten Vergangenheit mehrfach diskutiert: Ein Bericht der Internationalen Theologischen Kommission des Jahres 2002 mit dem Titel "Von der Diakonie Christi zur Diakonie der Apostel" widmete der Rolle weiblicher Diakone in der frühen Kirche ein ganzes Kapitel.

Im Hinblick auf die Weihe von Frauen zum Diakonat wurde darin betont, dass "Diakonissen" der Tradition der alten Kirche keineswegs als geweihte Diakone angesehen wurden, oder heute so gesehen werden könnten.

Darüber hinaus unterstrich das Dokument, dass sowohl die kirchliche Tradition als auch das Lehramt den diakonischen Dienst als ein Element heiliger Weihen betrachten.

Auf Grundlage dieser beiden Punkte schlug das Dokument des Jahres 2002 vor, dass Frauen nicht zum männlichen Diakonat geweiht werden können.

Die Ratzinger-Schülerkreise riefen zum Auftakt der Amazonas-Synode gemeinsam zu einem sakramentalen Weiheverständnis auf – und veranstalteten zum ersten Mal ein öffentliches Symposium, in dem Redner eine sehr klare und differenzierte Absage an ein falsches Verständnis von Priestertum, Sakramenten und den Zölibat leisteten, wie CNA Deutsch berichtete.

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