Wien, 06 Dezember, 2019 / 3:06 PM
Vergangenen Samstag hat in Wien die sogenannte "Lange Nacht der Solidarität" stattgefunden. Dabei wurde anlässlich des Welt-AIDS-Tages Geld für AIDS-Projekte gesammelt. Die Hauptveranstaltung fand unter dem Motto "Believe Together - Von der Sehnsucht nach Engeln" im Stephansdom statt, eine Benefizveranstaltung zugunsten des Malteser-Aids-Hospizes "Brotherhood of Blessed Gerard" in der südafrikanischen Region KwaZulu-Natal.
Dabei trat unter anderem der Künstler Thomas Neuwirth unter seinem Pseudonym "Wurst" auf, der - damals noch unter dem Namen "Conchita Wurst" - als Transgender-Künstler 2014 den Eurovisions Song Contest gewonnen hatte. Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, hatte die Veranstaltung gemeinsam mit dem Dompfarrer Toni Faber eröffnet.
"Gott will, dass keine und keiner sich ausgeschlossen fühlt, er will, dass alle sich geborgen fühlen", wird Kardinal Schöborn in einer Meldung von "Kathpress" zitiert. Er hatte den Stephansdom bereits zum dritten Mal für die jährlich stattfindende Benefizveranstaltung zur Verfügung gestellt. Kritiker, die eine "Entweihung" der Kathedrale durch die verschiedenen Aufführungen anprangerten, hatten sich vor dem Dom versammelt und zum Rosenkranz-Gebet aufgerufen.
Nicht bestätigt werden konnte unterdessen die Echtheit eines Briefes von Erzbischof Carlo Vigano, der darin angeblich seine Unterstützung der Protestaktion zum Ausdruck bringt. Der ehemalige Vatikan-Diplomat soll demnach unter anderem an die Organisatoren geschrieben haben:
"Wieder einmal leidet Wien, die glorreiche Hauptstadt, die dem Vormarsch der osmanischen Horde mit den Waffen des Lichts und des Glaubens widerstehen konnte, - bestürzt und skandalisiert - unter einer weiteren homoerotischen und blasphemischen Provokation."
Das von den Spenden begünstigte Malteser-Aids-Hospiz "Brotherhood of Blessed Gerard" wird vom deutschen Benediktinerpater Gerhard Lagleder geleitet. Wie der Online-Nachrichtendienst "Vienna.at" berichtet, kümmert sich die Einrichtung derzeit um rund 700 Patienten, deren Versorgung mit lebenswichtigen HIV-Medikamenten für antiretrovirale Therapien nicht gesichert sei.
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